„Die Aufführung mit Andreas Patton
ist ein verstecktes Juwel
des zeitgenössischen Theaters.“
DER FALTER, Nr.16/2007
„Vötters zunehmend komödiantische
Sprachkunst ist bestrickend
und lässt einen ganz vergessen,
dass man so nebenbei
verfolgen durfte,
wie „Verbrechen und Idiotie“ (…)
die alte Welt in den Sand gesetzt haben.“
DER FALTER, Nr.3/2010
„Yorick stirbt im DramaGraz - eine Liebeserklärung
ans Theaterleben (…) Der Prolog klingt, als
würde ein lange verschollener Entwurf von
Thomas Bernhard zu dessen
„Theatermacher“ endlich seine
Bühnentaufe erleben (…)
Tolles Theater toller Menschen.“
KLEINE ZEITUNG, 04.03.2015
„Selten blüht großes
zeitgenössisches Theater
so im Verborgenen.“
DER FALTER Nr.16/2007
„Ein Abend, der einen lehrt, was die Faszination
Theater ausmacht.“
KRONEN ZEITUNG, vom 04.03.2015
„Jüngste Sensation war die Uraufführung des Stücks „Schreber - Eine Nervenromanze“ –
Buch und Bühne: vom Architekten, Musiker und genialen Autor Joachim J. Vötter…“
BUNDESKANZLERAMT, Informationen aus Österreich Nr.24/08, Internationale Aussendung
„Die tiefsinnige Sprache, überzeugende Schauspieler und stimmige Regie sorgen hier
für einen beeindruckenden Abend.“
KRONEN ZEITUNG, 27.11.2008
„Der Grazer Wortartist Joachim J. Vötter hätte sich schon längst weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient.
Mit seinem Sprachfuror ist er, alles andere als epigonal, bestens eingebettet zwischen
Bernhard, Schwab und Jonke, auch Beckett lässt wohlwollend grüßen.“
KLEINE ZEITUNG, vom 11.1.2010
„Kopf im Rachen der Natur“ (…)
und er ging bei der Persiflage
auf den Literaturbetrieb (…) mit
großer kabarettistischer Energie
ans Werk."
KLEINE ZEITUNG, vom 27.11.2013
„Sprachmächtig und humorvoll
sind Vötters Theatertexte.“
KRONEN ZEITUNG, vom 16.11.2013
„Einem Atlanten gleich, stemmt sein Stück den monströsen Globus (…)
Ja, wenn hier ein Zeitgeist vorbeischwebt,
dann jener vergangener Jahre,
als die intellektuelle Geste noch raumgreifend
ausgespielt wurde, Dichtung nach Weltflucht
und Nihilismus roch
und das Theater nach Beckett oder Bernhard.“
DER FALTER, 11.3.2015
„…das Stück jedenfalls ist durch den anspruchsvollen Text
und die schauspielerische Leistung äußerst witzig
und gelungen.“
DER STANDARD, vom 14.1.2010
„Ein Abschied als Abgesang auf alles, was der Freiheit dieser Kunst längst im Weg steht.“
DER FALTER, 11.3.2015
„Man sollte sich das Stück im Ambiente des
urigen Theaters in der ehemaligen
veterinärmedizinischen Hochschule
nicht entgehen lassen.“
BUNDESKANZLERAMT – Informationen aus Österreich, 18. 01. 2010, Internationale Aussendung
„Ist es Hommage oder Persiflage? (…) der Ton des Alten Meister wird so genau getroffen, dass es für Verstörung sorgt. Doch ist hier kein Stimmenimitator am Werk (…) Dramatiker Joachim J. Vötter, der mit seinem neuen Stück "Kopf im Rachen der Natur" an der Baumgrenze den Ignorant und den Wahnsinnigen zusammenführt. Korrektur. Der Schein trügt. Die Rosen der Einöde stehen bei Vötter
allein in voller Blüte.“
MOTTINGERS MEINUNG, Online Kulturzeitschrift, vom 19.11.2013
„Die Premiere am Montag bei dramagraz
war ein gekonntes Spiel zwischen
melancholischem Abschied und
handfester Komik,
durchwoben von literarischen Anspielungen.“
TIROLER TAGESZEITUNG-Online, vom 04.03.2015
„Ein rhythmisches, dichtes Loblied auf Narren.“
KURIER, 25.3.2015
„Keine zynische, vielmehr eine philosophische Abrechnung mit Vergangenem und der Realität - mit viel Selbstironie.“ (ORF, 28.2.2015)
Sprechtheater / Musiktheater
LIEBE, FREIHEIT, WAHRHEIT, TOD (2019)
Zweiter Schreibauftrag des TAG, einen „Klassiker“ neu zu schreiben. Meine Wahl: „Die Gespenstersonate“ von August Strindberg. „Liebe, Freiheit, Wahrheit, Tod“ nimmt das Hamlet-Thema auf, bringt „Die Gespenstersonate“ über die Geister des letzten Jahrhunderts bis ins Heute, ans Ende der Ära der „Industriellen Revolution“, und philosophiert über die uns allen bevorstehenden Wende, in der wir angesichts der voll im Gange seienden Klimaveränderung unweigerlich unseren Freiheitsbegriff überdenken werden müssen…
Liebe, Freiheit, Wahrheit, Tod
Neudichtung der "Gespenstersonate" von August Strindberg
Im Auftrag des Theaters an der Gumpendorferstraße (TAG)
Im Frühjahr 2018 erteilte das TAG einen weiteren Schreibauftrag, einen „Klassiker“ gänzlich neu zu schreiben. Meine Wahl war „Die Gespenstersonate“ von August Strindberg.
Da dieses Stück sich meines Erachtens (nach jahrelanger Beschäftigung mit dem Werk und Menschen Strindberg) in direkter Beziehung zu zwei der größten Theaterstücke steht, einerseits handelt es sich in meiner Sicht um eine „Hamlet“-Zertrümmerung mit anschließender Neuordnung, andererseits übte es einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf einen kommenden großen Autor und seinem Hauptwerk aus: auf Samuel Beckett und „Warten auf Godot“. Die „Hamlet-Zertrümmerung“ und die Neuordnung der Bruchstücke entsprang seinem damaligen Leben (die sich in den Büchern „Blaubuch“ und „Schwarze Fahnen“ auffinden lassen) und die er zu einem „Hamlet“-Mosaik neu zusammensetzte.
Wie eine sinnstiftende Neuschreibung der Gespenstersonate aussehen könnte, fand ich in einer Kritik in „Die Zeit“, über eine Inszenierung der Gespenstersonate von Hans Neuenfels in Stuttgart 1971:
„Dennoch hinterläßt diese Aufführung die Frage, ob sich aus Strindberg für heute nicht auch ganz etwas anderes heraustreiben ließe, wenn einer – statt die Verkleidungen auszustellen, in welche Leiden und Monomanie sich zurückziehen – das Leid selber und seine Begründungen untersuchte. Neuenfels’ Kunstverstand verschüttet da, so scheint mir, die in diesem Stück verborgene gesellschaftliche Erkenntnis, die zu verstecken allerdings bereits Strindberg besessen gearbeitet hat. Dieser noch freizulegende „soustexte“ der „Gespenstersonate“ würde eine Gesellschaft zeigen, in der alle Beziehungen durch Geld, durch ökonomische Transaktionen und Herrschaft verdorben sind. Mit Schuldscheinen und Finanzmanövern werden Menschen ausgesaugt: so gesehen könnte der im Stück angesprochene Vampyrismus mehr sein als manieristisches Lustsymbol, er würde zur Chiffre für großbürgerliche Ausbeutungsvorgänge.“
(Die Zeit, Strindberg im Labyrinth der Bilder – Hans Neuenfels inszeniert die „Gespenstersonate“ in Stuttgart, von Ernst Wendt ,19. Februar 1971)
Da die Stücke Strindbergs stark autobiographisch durchtränkt sind, natürlich auch die Gespenstersonate, so plädierte ich in diesem Fall für eine „Ent-Personifizierung“ bzw.
„Ent-Strindbergisierung“ der Gespenstersonate, zugunsten einer allgemein gültigeren Lesbarkeit, ganz im Sinne der oben angesprochenen „Freilegung“ gesellschaftlicher Erkenntnis, beziehungsweise eine deutlichere Zeichnung der Figuren, die in „Leiden und Monomanie sich zurückziehen“, ohne aber zu weit von Strindbergs grundsätzlicher Idee und Konstruktion abzuweichen.
„Liebe, Freiheit, Wahrheit, Tod“ nimmt das Hamlet-Thema auf und bringt „Die Gespenstersonate“ über die Geister des letzten Jahrhunderts, über die drei großen Themen Faschismus, Kapitalismus und Popkultur und deren Mutationen bis ins Heute, ans Ende der Ära der „Industriellen Revolution“, an die Endpunkte des „klassischen Kapitalismus“, des „klassischen Sozialismus“, der „klassischen Politik“ und „klassischen Ökonomie“, die allesamt seit geraumer Zeit in Form von Mutationen neue Gesichter zeigten, und philosophiert über die kommende Wende, die uns bevorsteht, in der wir angesichts der voll im Gange seienden Klimaveränderung unweigerlich unseren Freiheitsbegriff überdenken werden müssen, was tief in die politischen Strukturen Eingang gefunden hat, indem mit der Aussicht auf Beibehaltung der „alten“ Freiheiten Politik gemacht wird, und angesichts von „Fake-News“ und sich verschiebenden Medienlandschaften unser Begriff von Wahrheit ebenfalls starken Deformationen ausgesetzt ist. Das Thema der Verwandlung von Politik durch Medien, im Sinne der Popkultur, sind, wie bereits im Vorgängerstück „American Mephisto“, hier ebenfalls Thema.
URAUFFÜHRUNG
UA noch frei
AMERICAN MEPHISTO (2018)
Die Idee zu „American Mephisto“ entstand im Frühjahr 2017 aufgrund eines Schreibauftrags des TAG (Theater an der Gumpendorferstraße) einen „Klassiker“ neu zu schreiben. Meine Wahl fiel auf eine Verschmelzung des weitgehend als Filmklassiker bekannten Bühnenstückes „Mein Freund Harvey“, von Mary Chase, mit dem Bühnenklassiker „Die Physiker“, von Friedrich Dürrenmatt, welche durch einen kleinen Kunstgriff ein so eigenständiges wie überraschendes „Drittes“ ergab...
American Mephisto
Die Idee zu „American Mephisto“ entstand im Frühjahr 2017 aufgrund eines Schreibauftrags des TAG (Theater an der Gumpendorferstraße) einen „Klassiker“ neu zu schreiben.
Meine Wahl fiel auf eine Verschmelzung des weitgehend als Filmklassiker bekannten Bühnenstückes „Mein Freund Harvey“, von Mary Chase, mit dem Bühnenklassiker „Die Physiker“, von Friedrich Dürrenmatt, welche durch einen kleinen Kunstgriff ein so eigenständiges wie überraschendes „Drittes“ ergab…
Aufgrund der politischen Lage (Trump, Brexit, „Fake News“, der Erfolg der Populisten) und der intensiven gesellschaftlichen Debatten wurde es mir immer mehr ein Bedürfnis, den „guten Menschen“ in den Fokus zu stellen. Dabei musste ich unweigerlich an den Helden einer meiner Lieblingsfilme denken: Elwood P. Dowd, aus „Mein Freund Harvey“, eine Ikone des „guten Menschen“, der von der Wirklichkeit genug hat und sich, bevorzugt in Bars, der Wahrheitssuche mit seinem imaginierten dionysischen Freund hingibt. Parallelen zwischen diesem Stück und den „Physikern“ wurden augenscheinlich, etwa dass beide Stücke in einer Nervenheilanstalt spielen, oder dass es in einem Fall den unsichtbaren Puka „Harvey“ gibt, in dem anderen den unsichtbaren „König Salomo“.
Auch ist das Personal in der „Harvey-Anstalt“ gleich wie in der „Physiker-Anstalt“, nur alles auffällig x 3, sodass man die „Die Physiker“ in seinem Grundgerüst durchaus als eine Adaption von „Harvey“ interpretieren kann, 15 Jahre später aus deutscher Sicht 1959/60, unter Beobachtung von West- und Ostagenten, also im „Kalten Krieg“. Es kommt in „Die Physiker“ auch zur Sprache, dass die Insassen bereits seit 15 Jahren in der Anstalt sind, also seit 1944/45, als „Harvey“ das Bühnenlicht der Welt erblickte.
Man kann „Die Physiker“ als schwarzhumorigen Antipoden zu „Harvey“ sehen, so wie es etwa am Ende des Filmes zwei Liebespaare gibt, bei Dürrenmatt am Ende zwei durch Mord verhinderte Liebespaare, wie auch Elwood am Ende des Stückes wieder in Freiheit gelangt, im Falle Dürrenmatts verbleiben die drei „Physiker“ in der Anstalt als Gefangene.
Nebenbei bemerkt stand Dürrenmatt 1959 unter Schreib- und Erfolgsdruck und die deutsche Verfilmung von Harvey (Regie: Imo Moszkowicz) wurde am 11.7.1959 im WDR-Fernsehen gezeigt: „Dürrenmatt entwickelte seine Physiker im Jahr 1959 parallel zu den Arbeiten an „Der Meteor“ und zur Erzählung „Weihnacht“. Unter dem Eindruck des Misserfolgs des Vorgängerstücks „Frank der Fünfte“ plante Dürrenmatt, „ein vergleichsweise einfaches Stück zu schreiben“.“
(Quelle: Wikipedia)
Diese Parallelen forderten mich heraus, und dabei entstand in diesem Verbund vor allem eine Neuinterpretation der „Physiker“.
Wie sieht nun der „Kunstgriff“ aus: In den 1959-1961 geschriebenen „Physikern“ erwähnt Möbius, dass er und die anderen bereits 15 Jahre in der Anstalt sind, also seit 1944/45. Der Zeitraum, in dem „Harvey“ in die Welt kam und die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde.
Es wird zwar im Stück nie direkt angesprochen, doch ist es augenscheinlich, dass Dürrenmatt sich auf dieses Ereignis bezieht. Deshalb beginnt „American Mephisto“ mit der Zusammenführung beider Ereignisse am 6. August 1945, und nach dem Abwurf der Bombe auf Hiroshima stürzt Elwood betrunken aus der Bar und lernt Harvey an der Straßenlaterne kennen. Plötzlich ziehen die Physiker in Zwangsjacken an ihnen vorbei, gefolgt von der Anstaltsleiterin und der Schwester Irene Straub, mit deren Erdrosselung das Stück „Die Physiker“ 15 Jahre später beginnt, auf ihrem Weg in die Anstalt, und Harvey erklärt dem verdutzten Elwood, das wäre das Vorspiel für eine Geschichte, die erst in 15 Jahren geschrieben sein wird.
Als am Ende der zweiten Szene Elwood selbst in die Anstalt eingeliefert werden soll, überredet Harvey den ewigen Junggesellen erfolgreich, ihn doch irgendwo anders hinzubringen, durch Raum und Zeit, und es doch vielleicht auch einmal mit der Liebe zu versuchen. Elwood findet es schade, dass die Schwester Irene Straub in 15 Jahren erdrosselt werden soll, denn diese hätte ihm gut gefallen. Somit ist klar, wohin die Reise geht, in die Anstalt der „Physiker“, um Irene Straub vor der Erdrosselung zu retten. Raum und Zeit spielen nämlich für den Puka keine Rolle. Er bietet im Film Elwood an, ihn wo immer er will hinzubringen, was dieser aber stets ablehnt.
In „American Mephisto“ treten die beiden diese „Raum- und Zeitreise“ aber an, der Liebe wegen, und nach einer kurzen Reise durch den Kosmos und abgelenkt durch ein Gespräch über „schwarze Löcher“, verpasst Harvey sein Ziel. Sie landen nicht 1962 in der Anstalt, sondern am 21.12.1970, und die Insassen sind nicht Einstein, Newton und Möbius, als vielmehr JIM MORRISON, ELVIS PRESLEY und BRIAN WILSON von den „Beach Boys“. Nun nimmt die Handlung der „Physiker“ ihren Lauf, in diesem Fall aber mit den Rockstars als Patienten, ANDY WARHOL als Anstaltsleiter, und NICO als Schwester.
So humorig diese Interpretation auch scheinen mag, so zulässig scheint mir diese aus heutiger Sicht. Denn in „Die Physiker“ ist es die Jagd nach der „Weltformel“ und über diese nach der „Weltherrschaft“, die Dürrenmatt der Wissenschaft zuschrieb. Aber er hatte 1959/1960 die Beatle-Mania und den globalen Siegeszug der Popkultur noch nicht miterlebt. Wie wir heute wissen, ist Popkultur zu einer wesentlichen „Formel“ geworden, ob in den Medien, in der Werbung, oder in der Politik. Dass in den Entstehungstagen von „American Mephisto“ Donald Trump in das Amt des amerikanischen Präsidenten gewählt wurde und dabei der „American Dream“ und der „Mythos Amerika“ eine große Rolle spielten, braucht wohl an dieser Stelle nicht besonders betont werden.
Ein weiterer Anreiz „American Mephisto“ zu schreiben war, dass dieser genreübergreifende Stoff sowohl Theater- wie Filmfreunde, aber auch und Rock und Pop- Interessierte ansprechen könnte.
URAUFFÜHRUNG
UA noch frei
JOHANN - Musiktheater (2017/2018)
Libretto im Auftrag des Komponisten Gerd Schuller zum Leben und Wirken des Kosmopoliten, Humanisten und Sozialreformers Johann von Österreich, Erzherzog Johann, da es eigentlich noch kein adäquates Bühnenwerk gibt, welches sein Leben und Wirken insoweit aufschlüsselt, auf dass die komplexe Figur Johann etwas deutlicher aus dem langen Schatten seines Mythos treten könnte, die nur allzu gerne auf die Liebesgeschichte zu Anna Plochl beschränkt gehalten wurde…
JOHANN
Musiktheater
Ein Musiktheater zum Leben und Wirken von Erzherzog Johann
Komponist: Gerd Schuller / Libretto & Konzeption: Joachim J. Vötter
Warum Johann?
Ein Plädoyer
Die grundlegende Motivation, sich des Lebens und Wirkens des Erzherzog Johanns in einem Bühnenwerk anzunehmen, entsprang dem schleichend anwachsenden Verdacht, dass es eigentlich noch kein adäquates Bühnenwerk über ihn gibt, dass sein Leben und Wirken in all seiner Fülle und Widersprüchlichkeit insoweit aufschlüsselt, auf dass die komplexe Figur Johann etwas deutlicher aus dem langen Schatten seines Mythos treten könnte, als es bislang der Fall war.
Wie ist das zu verstehen?
(Fortsetzung siehe weiter unten/ Seitenende)
Es wurde bereits eine hochprofessionelle Demo-CD mit 11 Auszügen aus dem Musiktheater im Tonstudio von Gerd Schuller produziert:
Die Sänger und Sängerinnen:
Oliver Arno – Johann
Dagmar Bernhard – Anna
Julian Loidl – Aigner = Kammermaler Loder
Gerd Wildbacher – Oberst Congreve
Joachim J. Vötter – Popelka + Dechant von Lorenzen
Agnes Schnabel – Final-Chor+ Leichte Dame
Ulrike Tropper – Final-Chor+ Leichte Dame
Victoria Legat – Bettlerkind
Julius Legat – Bettlerkind
Matthias Schoberwalter – Arbeiterchor + Final-Chor
Tobias Mistelbauer – Arbeiterchor + Final-Chor
Simon Schnabel – Arbeiterchor + Final-Chor
Gerry Landschbauer – Krassler
Zum Komponisten GERD SCHULLER
Gerd Schuller unterrichtet Keyboard, Poparrangement und Filmmusikkomposition an der Kunstuni Graz, gilt als musikalischer Allrounder. Seine stilistische Vielfalt reicht von
Rock, Pop, Fusion, Blues, Jazz, Klassik, elektronischer Musik bis hin zur Volksmusik.
Dabei findet er bei seinen Kompositionen stets seine „eigene Stimme“.
Gegenwärtig entwickelt er eine Zusammenarbeit der Kunstuni Graz mit der Filmproduktion „Worldentertainment“ in Hollywood unter dem Motto:
„Industry meets Education“.
Jüngst arbeitet er vermehrt mit dem 50 Mann starken Filmmusik-Orchester der Kunstuni Graz, bisher geschehen für die ORF-Dokus „Weiße Pferde, blaue Reben“ (2018), „Zum Himmel wir marschieren“ (2016) , “Wilde Wasser, steile Gebirge“ (2016) und „Mythos Bäume“ (2015). Obwohl er vorrangig durch seine Filmmusik wahrgenommen wird, wendete er sich in den letzten Jahren auch immer mehr dem Theater zu, ob er nun mit dem „Hope-Theater“, bestehend aus SchauspielerInnen aus den Slums von Nairobi, und dem Stück „The Dream of getting a Job“ (2012) in Europa unterwegs war, die Bühnenversion von Fellinis Film
„La Strada“ (2012) für das Alte Theater in Stuttgart vertonte, oder für das Volkstheater Wien „Die Goldbergvariationen“ (2012).
Anfänglich spielte er bei Wilfrieds „Crazy-Baby-Band“ Klavier und war bald von STS, Boris Bukowski und Carl Peyer als Studiomusiker geschätzt. Es folgten Werbespots für namhafte Marken (Hornig Kaffee, Milka, Schärdinger…), sowie sämtliche Signations für den deutschen Nachrichtensender „n-tv“ und auch jene für das ORF Magazin „Report“ und „Radio Steiermark“, dazu preisgekrönte Werbevideos für das Land Tirol, Wien , Kärnten, und Österreich. Er vertonte 85 Folgen der internationalen TV-Erfolgsserie „Kommissar Rex“, 155 Folgen von „Schlosshotel Orth“, 6 Folgen „Soko Kitzbühel“ , Fernsehfilme wie „Mörderische Abfahrt“, „Der Feuerteufel“, „Erzherzog Johann Doku“ etc., sowie den Kinofilm „Tödlicher Umweg“…
Aktuell tourt er mit seinen Söhnen Gerald und Gunther als „Schuller & Söhne“ durch die Lande, aber auch mit Ola Egbowon und den „Soulmonks“, mit Rachelle Jeanty und dem „Beatles-Project“, sowie im Duett mit Joachim J. Vötter als „The Music of Billy Joel“.
Gerd Schuller ist Kulturpreisträger der Stadt Villach 2006,
sowie Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark 2008.
Weiter Informationen unter:
Warum Johann?
Ein Plädoyer
(Fortsetzung)
Schlägt man etwa im Ausstellungskatalog zur steirischen Landesaustellung „Erzherzog Johann von Österreich“ von 1982 nach, im Kapitel „Erzherzog Johanns Nachleben in den Künsten“ und dem Unterkapitel „Schauspiel“, von Anneliese Legat, so stößt man bloß auf Bühnenwerke der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, meist geschrieben für Volksbühnen, deren Autoren gern betonten, sich überhaupt nicht an die historischen Fakten gehalten zu haben.
Ganz im Gegenteil, es ging durchgehend darum, den emotionalen Gehalt der Liebesgeschichte zwischen Johann und Anna zu benützen, um einen seichten und leichtverdaulichen Publikumsgeschmack zu befriedigen.
Hinlänglich missbraucht wurde der Mythos Johann während der NS-Herrschaft, etwa durch die Hervorkehrung seiner Natur- und Heimatverbundenheit.
Fragwürdige Stücke wie das „deutschnationale Singspiel“ „Der steirische Hammerherr“, des späteren NSDAP-Kulturpolitikers und SS- Mitgliedes Josef Friedrich Papesch (Uraufführung: 15. Jänner 1921, im Grazer Opernhaus), oder „Unser Erzherzog Johann. Ein Lebens- und Sittenbild aus alter Zeit“ – von Eduard Hoffer (Uraufführung: 21.12.1934, Oper Graz).
Einen traurigen Tiefpunkt erreichte die Bühnenpräsenz Johanns 1959, als die ohnehin gefällige Operette „Erzherzog Johann“, von Karl Lingard und Gustav Paepke (Uraufführung: 1931, Stadttheater Salzburg) von der Löwinger-Bühne in einer „Neufassung“ gezeigt wurde.
Einzig das Schauspiel „Ein Jodler für Johann oder der März ist gekommen“ (Uraufführung: Mai 1979, Schauspielhaus Graz), von den Autoren Reinhard P. Gruber & Ekkehard Schönwiese, trat den Versuch an, Johann in einem anderen Licht zu zeigen, wofür die Liebesgeschichte dezidiert stark in den Hintergrund verfrachtet wurde.
In den folgenden Jahren wurde sein Leben (dem Zeitgeist entgegenkommend) mehrfach experimenteller für die Bühne adaptiert, wie etwa im Gedenkjahr 2009 im Stück „Erz im Feuer – Erzherzog Johann und das Schachspiel der Berg und Hüttnleut“, von Horst S. Walter (Uraufführung: 19.6.2009, Hauptplatz Leoben), das für sich das „Verschmelzen bergmännisches Brauchtum, Kunst und Wissenschaft zu einem gesamtkunstwerklichen Spektakel“ beanspruchte und als „szenisches Schachspiel“ stattfand, oder in „Der Prinz und die Ewigkeit“, einem Theaterstück von Wolfgang Dobrowsky und Dorothea Steinbauer (Uraufführung: 18.7.2009 in Aschbach, Eisenstraße), in welchem man „sich dem steirischen Prinzen auf eine unkonventionelle, aber sehr amüsante Art und Weise“ nähert, durch das Aufeinandertreffen von Johann und Albert Einstein, der anhand der Kaiserhymne von Josef Haydn eine Zeiteinteilung für die Ewigkeit errechnen soll.
Johann für jedermann?
Das eher konservative Lager beansprucht den Johann der Heimat- und Naturverbundenheit, den religiösen, ja gottesfürchtigen für sich, das liberale Lager den vermeintlichen „Rebellen“, Modernisierer und humanen Sozialreformer, und über allem schwebt für jedermann der Johann als Ikone der Liebe, die in dieser Dominanz tatsächlich schier unüberwindbar scheint.
Sogar der Regisseur und Drehbuchautor Julian Roman Pölsler, dessen gelungene Verfilmung „Geliebter Johann, Geliebte Anna“ von 2009 (Alternativtitel: „Anna und der Prinz“) im In- uns Ausland bejubelt wurde, hatte den Forderungen der Unterhaltungschefs eher mit Zähneknirschen nachzugeben, wie er in einem Interview mit Isabella Wallnöfer preisgab:
Die Presse: Das politische Engagement des Erzherzogs klingt in Ihrem Film aber nur leise an, es geht dann doch (fast) nur um die Liebe.
Julian Pölsler: Ja, leider. Nachdem auch deutsche Sender beteiligt sind, mussten wir die Liebesgeschichte in den Vordergrund stellen. Ich habe mich lange dagegen gewehrt.
(„Ich habe Angst vor Kitsch“, aus: „Die Presse“, vom 29.12.2009)
Hans Magenschab, einer der wohl profundesten Johann-Kenner, geht im ersten Kapitel seines Buches „Erzherzog Johann“ mit der öffentlichen Handhabe Johanns hart ins Gericht:
„Lediglich in der Steiermark blieb er Lokalheld und Schutzpatron – wurde aber auch dort als Tourismusfigur definiert und in das traurige Milieu unfähiger Zeitgenossen gereiht. Dabei hatte Johann dem Alpenvölkchen am Tor des Balkan überhaupt erst sein beachtliches Selbstbewusstsein zurückgegeben“
(Aus: Hans Magenschab „Erzherzog Johann“, S. 8, Styria-Verlag 2008)
Man könnte den Eindruck gewinnen, als wäre Johann in seiner All-Präsenz irgendwie zu einer Selbstverständlichkeit geworden, obgleich er natürlich auch ein durchaus widersprüchlicher Mensch war, als wäre Johann eben in dieser Selbstverständlichkeit und mit all seinen praktischen Widersprüchen eingefroren worden, die es erlauben, ihn sozusagen immer und überall für sich zu beanspruchen. Der Grazer Literaturwissenschaftler Ao.Univ.-Prof.i.R. Dr.phil. Kurt Bartsch schreibt 2011 dazu in seinem Dossier „Heimat ist, wo irgendeiner wohnt“:
„Nicht zuletzt geht für Historiker offensichtlich wenig Reiz aus, sich mit ihm zu beschäftigen, usw. Diese Fakten sehe ich allerdings auch im Zusammenhang mit der der gesellschaftlich produzierten Abwehr der Verehrung, die eine kritisch distanzierte Betrachtung Johanns jedenfalls erschwert.“
(zu: Reinhard P. Gruber, der Heimatentheoretiker, Erstpublikation in: Bartens, Daniela / Fuchs, Gerhard (Hg.): Reinhard P. Gruber (= Dossier. Die Buchreihe über österreichische Autoren, Bd. 30). Graz/Wien: Droschl 2011, S. 39-57)
Johann als der zu Kritisierende, um ihn anders sehen zu können? Der Librettist Vötter lenkt für sich die Kritik an andere Stelle: Wenn Kritik, dann an dem Zustand, dass die Widersprüchliche Johanns bis heute isoliert und separiert gehalten wurden, um ihn allseits vereinnahmen zu können, obgleich nur wenige Teile in diesem Mosaik ausreichen würden, um seine Identität runder zu machen, was im Idealfall vice versa eine Rückkoppelung ergeben könnte, da das Land und sein Patron in der Steiermark so stark und eng miteinander verwoben sind, wie sonst selten wo. Denn gerade die Widersprüchlich Johanns sind es, die ihn uns näherbringen und besser verstehen lassen können. Er war nicht der Rebell, als der er auch gern dargestellt wird, er blieb dem Hof in Wien und seinem Bruder, dem Kaiser, gegenüber stets loyal und treu ergeben, sowie er auch sein Leben lang tief gläubig blieb, ja gottesfürchtig.
Was ihn auszeichnete, war seine humanistische Prägung, die er am Hofe seines Vaters Leopold in Florenz erfuhr. Diese ließ ihn später die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse seiner Zeit besser einschätzen, auf die er zu reagieren versuchte, denn die Monarchie bröckelte und war europaweit Im Niedergang begriffen. Johanns Leben umfasste diesen turbulenten Geschichtsraum, von den Ereignissen um die Französische Revolution bis zur Revolution 1848, in deren Verlauf er auch aktiv eine wesentliche Rolle spielte.
Sein Leben sollte man als direkte Reaktion auf die historischen Ereignisse jener Zeit sehen, zwischen dem sich abgezeichnet habenden Niedergang der monarchischen Regierungsform hin zur Herrschaft des Volkes und der Demokratie, aber auch der heraufdämmenden Modernisierung durch die Umwälzungen der „Industriellen Revolution“.
Und diese Grätsche versuchte Johann: Eine brauchbare Balance zwischen Fortschrittlichkeit und Beständigem zu schaffen, also eine Schnittmenge zwischen einer „alten“ Welt und einer „neuen“, in deren Reibungsflächen die Welt sich nur zu gerne aufreibt.
Denn die Widersprüchlichkeit in Johanns Wirken ist eine der oberflächlichen Betrachtung, die bei näherer als Antrieb den Geist des Verbindenden aufweist. Sein lebenslanges Credo zeugt von dieser seiner Haltung:
„Das Schicksal auf alle mögliche Art erleichtern“.
Während der Recherchen fiel auf, das sogar in sehr gut gebildeten Kreisen sich vieles über das Leben Johanns als nicht bekannt herausstellte, ob es nun seine eigentliche Geburt in Florenz betrifft, seinen Vater, sein halbjähriger Englandaufenthalt, der der eigentliche Anstoß zu seinen Sozialreformen in der Steiermark war, oder aber, dass er im Revolutionsjahr 1848 in Frankfurt zum „Staatsoberhaupt des ersten gesamtdeutschen Parlaments“ gewählt wurde, zum provisorischen Oberhaupt des Deutschen Reiches.
Kurt Bartsch 2011 dazu in seinem Dossier „Heimat ist, wo irgendeiner wohnt“:
„…erlaube mir aber in diesem Zusammenhang hinzuweisen, dass die historische Forschung zu Johann m.E. auch heute noch eher in den Kinderschuhen steckt. Die Quellenlage erweist sich als recht komplex, ein großer Teil des Archivs über Erzherzog Johann wurde in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg von der sowjetischen Armee aus Unkenntnis der Bedeutung vernichtet. Die Edition seines Tagebuchs erweist sich aufgrund des Umfangs und der kaum entzifferbaren Schrift als äußerst schwierig.“
(zu: Reinhard P. Gruber, der Heimatentheoretiker, Erstpublikation in: Bartens, Daniela / Fuchs, Gerhard (Hg.): Reinhard P. Gruber (= Dossier. Die Buchreihe über österreichische Autoren, Bd. 30). Graz/Wien: Droschl 2011, S. 39-57)
Deshalb muss in Hinsicht auf die eingangs erwähnten Bühnenwerke berücksichtigt werden, dass die „Johann-Forschung“, wie gesagt, relativ schleppend voranging, viele Schriften und Tagebücher wurden erst zögerlich veröffentlicht, so wie ein Augenzeugenbericht der oben erwähnten Vernichtung des Archivs über Johann in großen Teilen, erst im Gedenkjahr 1982 von einem Beteiligten, Reinhold Aigner, schriftlich festgehalten wurde. Ein weiterer wichtiger und äußerst zu begrüßender Beitrag wurde 2010 von der Historischen Landeskommission für Steiermark anhand des wunderbar editierten Buches „Ein Land, wo ich viel gesehen – aus dem Tagebuch der England-Reise 1815/16“ getan (Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, 518 Seiten, Herausgeber: Univ.-Prof. i. R. Dr. Alfred Ableitinger , Mag. Meinhard Brunner). Denn die Englandreise Johanns wurde stets recht stiefmütterlich behandelt und ist sogar dem digitalen Universallexikon „Wikipedia“ bis heute nur einen Satz an Erwähnung wert.
Im Musiktheater „Johann“ wird dieser Reise eine der insgesamt acht Szenen gewidmet.
Denn nicht nur die Englandreise war es, auf welcher er den Fortschritt der Industriellen Revolution studierte, aber auch das Elend und die Armut sah, die diese erzeugte, würde man nicht entsprechende Vorsorge treffen, was er auch in Folge in der Steiermark in beispielhafter Umsicht und Gründlichkeit veranlasste, nein, er handelte auch ganz im Sinne seines Vaters Leopold (II.), der von 1765 bis 1790 als Großherzog der Toskana umwälzende Reformen zugunsten der ländlichen Bevölkerung durchführte und europaweit als Musterbeispiel eines aufgeklärten Monarchen galt, in Kontakt zu den „Gründervätern“ der Vereinigten Staaten von Amerika, Benjamin Franklin und Thomas Jefferson stand, die ihrerseits Leopolds Reformtätigkeit bewundernden, und somit über die politischen Entwicklungen in der „Neuen Welt“ bestens informiert war. Leopold wurde, nach dem Tod Joseph II., von 1790 bis 1792 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Böhmen, Kroatien und Ungarn, versuchte seine Reformen auch hier umzusetzen, verstarb aber zu früh.
Man kann durchaus sagen, Johann trat das Erbe seines Vaters in der Steiermark an, doch musste er sich vorher darüber klar werden, wer er war, wessen Herren Diener, und auch hier wird dies im Musiktheater „Johann“ in Szene 4 thematisiert.
Unter Einbeziehung dieser eben erwähnten Zusammenhänge ergibt sich ein runderes Bild des Menschen Johann, in dem er nicht eine isolierte Ikone bleibt, sondern ein in die Fäden der Geschichte zurück eingewebtes, das in Beziehung gesetzt und sein Tun und Handeln somit nachvollziehbarer macht, wodurch auch die Liebe zu Anna plötzlich nachvollziehbarer wird, um nicht zu sagen beinahe logisch.
Denn natürlich wird dieser Liebesgeschichte entsprechend Platz eingeräumt, so wie Johann durch diese Liebesbeziehung hochgradig definiert wird und dadurch eine emotional hoch aufgeladene Figur ist. Dem Librettisten Vötter war es ein besonderes Anliegen, sich der Person Johann mit großem Respekt zu nähern, denn: Erst die genaue Auseinandersetzung und die entsprechende Verknüpfung mit dem Leben eines Menschen ergibt die Rechtfertigung, sich in sein emotionales Leben einzumischen.
Johann für jedermann, Johann, der wirklich über die Jahrhunderte hinweg ein Johann für alle Steirer geworden ist? War das nicht eigentlich zu Lebzeiten sein Ansinnen?
Dann könnte man natürlich sagen, belassen wir es dabei, es ist ganz in seinem Sinne, Johann hat sein Ziel erreicht. Aber gerade ab den 60er und 70er Jahren blühte vor allem Graz regelrecht in diesem seinem Geist auf, einem der versucht, die Tradition mit Fortschrittsgeist zu verbinden und dieser stand sogar (natürlich) unter seiner Schirmherrschaft.
Denn wenn man den Beginn dieser Entwicklung betrachtet, die man durchaus mit der Gründung des Forum Stadtpark anberaumen kann und die bis ins Heute reichen, dann sollte man nicht vergessen ein Detail mit einzubeziehen, das gerne übersehen wird:
„Laut den Statuen – der Verein wurde im Hotel Erzherzog Johann gegründet – will das Forum Stadtpark helfen, „das geistige Vermächtnis Erzherzog Johanns zu wahren und neu zu erfüllen.“
(„Die „Revolution im Stadtpark“ fand zwar statt, aber anders als kolportiert“, von Thomas Trenkler, „Der Standard“, 16.2.2009)
In Folge dieses „frischen Windes“ positionierte sich Graz auch international als Stadt, in der besonders durch eine aufgeschlossene Kulturpolitik den neusten Strömungen Platz eingeräumt wurde, in der Architektur, den Bildenden Künsten, der Musik, der Literatur, bald aber auch als Wirtschaftsstandort ein Ort der Dynamik bei gleichzeitiger Hochhaltung der Tradition. So gilt eigentlich auch heute, was schon vor 200 Jahren galt, wie es Hans Magenschab ausdrückte:
„Dabei hatte Johann dem Alpenvölkchen am Tor des Balkan überhaupt erst sein beachtliches Selbstbewusstsein zurückgegeben“
(Aus: Hans Magenschab „Erzherzog Johann“, S. 8, Styria-Verlag 2008)
Würde man also sagen: Johann genügt uns so, wie er für uns ist, dann würde man damit auch gleichzeitig sagen: Wir Steirer genügen uns so, wie wir sind, was aber doch konträr zu diesem Geist steht, dieser Identität, die die Steiermark und Graz und Johann als Symbiose eingegangen sind.
Graz definiert sich bis in die Gegenwart sogar noch stärker in diesem Geist (Stichwort „City of Design“), hat in diesem „Johannschen Widerspruch“ eigentlich seinen Weg in die Zukunft und seine Identität definiert. Wie gesagt, dies Land und sein Patron sind so stark und eng miteinander verwoben, wie sonst selten wo.
Und wenn diese Steirische Identität sich in diesem Geist weiter manifestiert und deutlicher selbst versteht, dann wäre es außerordentlich wünschenswert, auch diesen Menschen, der den Weg wies, auch auf „Augenhöhe“ mit in kommende Zeiten mitzunehmen, was hieße, auch seine Identität etwas besser verstehen zu wollen.
Deshalb sollte die steirische Identität als eine Symbiose von Fortschrittsgedanke und Tradition nicht auf jene Symbiose vergessen, die sie mit Johann verbindet, auf deutlichere Sicht auf seine Identität, da sie unzweifelhaft verbunden sind, dieses Land und Johann.
Diese Identität zu bereichern ist das Anliegen des Librettisten und des Komponisten des Musiktheaters „Johann“.
Denn Johann war sich seines Stellenwerts sehr wohl bewusst und legte großen Wert darauf, dass sein Handeln verstanden und auch entsprechend anerkannt wird. Davon zeugt ein Satz aus seinem Mund, den sein Nachfahre Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt 2009 erwähnte:
„Es wird einmal eine Zeit kommen, da wird man mich aus der Erde wieder herauskratzen wollen und erkennen, was ich gewollt und wofür ich gelebt habe.“
(Joachim J. Vötter, März 2018)
URAUFFÜHRUNG
Noch kein UA-Termin
WAS WOLLEN DENN ALLE VON SHAKESPEARE? (2016)
Ein Dichter beschließt Gärtner in der Nervenheilanstalt Steinhof zu werden, da dort ein Insasse glaubt August Strindberg zu sein. Er will mehr über die „Infernokrise“ Strindbergs wissen, da er glaubt, es waren dieselben Symptome wie die Krise der Gesellschaft des Heute. Bis eine Castingshow einzieht um ihr Finale von dort zu senden: „Österreich sucht den Superirren“. Die Regisseurin ist seine Ex-Geliebte und Shakespeare-Expertin, denn es herrscht schließlich Krise. Doch wie alles Strindberg erklären?
Was wollen denn alle von Shakespeare?
„Was wollen denn alle von Shakespeare?“ ist der zweite Teil einer zweiten Theater-Tetralogie, schließt aber eigentlich den Kreis von bereits fünf uraufgeführten Stücken, kommt wieder ganz im Hier und Jetzt an.
Wie ist das zu verstehen?
Die erste Tetralogie erstreckte sich vom Heute ausgehend über die Schicksale dreier historischer Persönlichkeiten (Ferdinand Schuster, Daniel Paul Schreber und Christoph Columbus) zeitlich zurück bis hin zur Entdeckung der „Neuen Welt“, und endete mit
„Yorick stirbt“, dem Stück zum Ende des 3raum-Theaters. Die Stücke der zweiten Tetralogie sind hingegen in ihren Schauplätzen fest im Hier und Jetzt verankert, treten dafür in ihren jeweiligen denkerischen Einzugsbereichen die Reise in die Vergangenheit an, wobei sie bei maßgeblichen Revolutionen Station machen, um sich mit der unmittelbaren Gegenwart kurzschließen: im ersten Stück jener des Sturm & Drangs/Französischen Revolution („Kopf im Rachen der Natur“), und mit „Was wollen denn alle von Shakespeare?“ nun bei der digitalen/medialen Revolution unserer Tage.
Der Psychologe und Fernsehexperte Stephan Grünewald in seinem kürzlich erschienenen Sachbuch „Die erschöpfte Gesellschaft“: „Die mediale Speerspitze der heutigen Applauskultur sind die inflationären Castingshows“. Ein wichtiger Impuls zum Schreiben des Stückes war für mich bald die Frage, wie man das Massenphänomen „Castingshow“ für die Bühne aufbereiten könnte, dem, meiner Ansicht nach, von Seiten des Sprechtheaters relativ geringe Aufmerksamkeit widerfährt, obgleich es sich hier um die wohl prägnanteste Ausformung des zeitgenössischen Schaugeschäftes in mehr oder weniger direkter Verwandtschaft handelt.
Doch wie kann man sich dieser „medialen Speerspitze“ nähern, ohne nun oberlehrerhaft die Unterhaltungsgattung „Show“ Apriori über einen Kamm zu scheren und zu verdammen, besserwisserisch, zynisch, oder mit der Geste des Spielverderbers?
Die gesellschaftliche Relevanz von Castingshows zeigt etwa ein Satz Morten Freidels in der FAZ (05.06.2013): „Die Ursache liegt nicht allein im Wunsch nach schnellem Ruhm begründet. Sondern auch in einer Gesellschaft, die sich permanent selbst evaluiert.“
Die Wogen im Feuilleton gingen hoch, so schreibt Daniel Haas etwa unter dem Titel „Wie Dieter Bohlen die Kultur des Landes verändert“ in der FAZ (06.01.2012): „Es wird höchste Zeit, weil wir wieder erinnert werden müssen, woher der Wind weht in diesem Land (…) Dieter Bohlen zeigt uns, was tatsächlich unsere Ressourcen sind, sozial und kulturell gesehen“. Die NZZ titelt (11.3.2016): „Es ist die Show unserer Zeit, welcher der Sinn für Würde und Maß abhandengekommen ist“, und die SZ befand bereits 2011 über die dritte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“: „In keiner anderen Staffel wurde der Favorit so konsequent gedemütigt wie in dieser“.
Aber nicht nur in der Medienkultur herrscht Krise, auch in der Theaterlandschaft gärt es.
„Die wahre Zeitgenossenschaft wird kaum noch am Schreibtisch geschrieben“, sagte Thomas Oberender 2014, Intendant der Berliner Festspiele, und weiter: sich um Autoren zu kümmern, das sei „Großmutters Rezept für zeitgenössisches Theater“, der Theaterautor sei heutzutage der Regisseur.
Oberender begründet dies so: es gäbe ohnehin in jeder Generation nur „ein, zwei wirklich interessante Theaterschriftsteller“. Der junge Dramatiker Wolfram Höll kontert liberal in einem Artikel in „Theater heute“ (5. Juni 2014): „Das mag so sein, kann aber auch auf Regisseure, Schauspieler, freie Gruppen und Linksverteidiger zutreffen. Daher glaube ich nicht, dass eine der genannten Berufsgruppen überholt wäre.“ András Schiff, einer der größten Pianisten unserer Zeit, lehnte sich weit aus dem Fenster in seinem Gastkommentar in der NZZ, „Was zum Teufel ist mit dem deutschen Theater los?“ (27.12.2014): „Warum fällt es den meisten Regisseuren so schwer, in den Hintergrund zu treten und sich in den Schatten der Stücke und ihrer Autoren zu stellen? Woher rührt diese Sucht nach der Selbstdarstellung, der Wichtigtuerei, der Respektlosigkeit? Wieso mangelt es an Demut und Bescheidenheit? Warum diese panische Angst vor der Langeweile?“
Peter Stoltzenberg bringt in seinem „Tagesspiegel“- Artikel „Warum das Theater keine Autoren mehr hat – und die Stücke immer kleiner werden“ die Krisen am Theater und in den neuen Medien in Zusammenhänge: „Das sei, heißt es, dem gegenwärtigen ökonomischen Weltkrieg, genannt Globalisierung, den neuen Medien, also der fundamentalen Veränderung und Beschleunigung der Wissensvermittlung geschuldet.“
Krise also überall, ob geopolitisch, im globalen Finanzsystem, in der Europäischen Gemeinschaft, in der Kultur, in den Medien, am Theater…doch was machen?
Ich plädiere für Selbstironie, weshalb ich mich auch zum ersten Mal entschieden habe, eine ausgewiesene „Komödie“ zu schreiben, was allen Anzeichen nach auch mit meinem persönlichen Lebensweg konform zu gehen scheint, um wieder bei den eingangs erwähnten Stücken zu landen.
War im DER STANDARD 2007 noch zu lesen: „In Ehrfurcht, dennoch mit bittersüß-feiner Komik (…) gelingt Joachim J. Vötter ein neues österreichisches Stück von höchstem literarischem Rang“, so bemerkte der FALTER 2010 bereits: „Vötters zunehmend komödiantische Sprachkunst ist bestrickend…“. 2012 schrieb Michaela Mottinger, von MOTTINGERS MEINUNG: „Eine groteske Komödie, eine schmerzhafte Satire (…) Vötter, der Wortschöpfer, Hochseilsprachartist (…) nimmt sich auch selbst ins Visier“. TIROLER TAGESZEITUNG 2015: „…ein gekonntes Spiel zwischen melancholischem Abschied und handfester Komik“, Ilse Amenitsch vom ORF-Steiermark 2015: „Eine selbstironische, philosophische Rückschau und zugleich ein Verneigen vor dem Theater.“
„Was wollen denn alle von Shakespeare?“ sehe ich als konsequent weiter verfolgten Weg, als „selbstironische, philosophische Nabelschau“.
Im besten Fall aller Beteiligten, ob es sich nun um den Autor handelt, der hiermit das Theater mit all seinen Organen, die Medien, die im besten Fall die fiktive Castingshow mit produzieren könnten, bis hin zum Publikum dazu einladen möchte. Selbstironie als Chance, diese doch markanten Themenbereiche einerseits intellektuell zu berühren, andererseits mit Humor, um so vielleicht die Mitte zu erreichen, das kategorisch Trennende wenigstens kurz zu überbrücken und die Positionen spielerisch zu definieren.
Joachim J. Vötter
(September 2016)
URAUFFÜHRUNG
UA noch frei
YORICK STIRBT (2015)
Im Auftrag von Drama Graz (Ernst Binder). Ein Theater wird geschlossen. Der Direktor zwingt den Dichter sein Bühnenbild zu zerstören, das er mit seinen eigenen Händen gebaut hat, eine überdimensionale Weltkarte. Dieser geht, während nebenan die Abschlussparty läuft, mit „seinem“ Hauptdarsteller ans Werk, Theaterschluss, Weltdemontage. „Eine Liebeserklärung ans Theaterleben…“ (Kleine Zeitung). Das Stück wurde vom Bundeskanzleramt mit einer Prämie ausgezeichnet…
YORICK STIRBT
Im Auftrag von DramaGraz
Das Stück wurde 2016 vom Österreichischen Bundeskanzleramt mit einer Prämie ausgezeichnet.
„Hubert „Hubsi“ Kramar spielt in Joachim J. Vötters Komödie „YORICK STIRBT“ den Theaterdirektor, der genug hat vom Theater. Die Rolle hat Vötter dem Wiener OFF -Theater-Star auf den Leib geschrieben, sie ist auch eine Hommage an seinen langjährigen Freund und Förderer, der im Jahre 2011 sein „3raum-Anatomietheater“ schloss, in welchem Vötters erste drei Stücke unter Kramars Regie uraufgeführt wurden.
Den Dichter spielt Markus Kofler, den Schauspieler Daniel Doujenis.
Beide sind mit kryptischen Botschaften ins Theater bestellt worden, ohne wirklich zu wissen, wozu sie gebeten sind, das an diesem Abend für immer geschlossen wird.
Er zwingt den Dichter das Bühnenbild und Herzstück seiner ersten drei Stücke, eine überdimensionale Weltkarte zu zertrümmern, die der Dichter mit seinen eigenen Händen einst gebaut hat, seine Welt, die von ihm erschaffene Illusion.
„Ich möchte die Herren daran erinnern, dass wir uns hier eingefunden haben, um die Welt zu Kleinholz zu machen und nicht, um uns zu verbrüdern!“, schnauzt der Direktor die beiden an und begibt sich zur Abschlussparty. Mit etwas Wehmut zerlegen der Dichter und der Schauspieler nun ihre Welt, retten sich dabei aber in die Philosophie und den Humor.
Ein letztes Mal gibt der Theaterdirektor auf Wunsch der Gäste im Foyer seine Paraderolle als Adolf Hitler am Opernball. Bevor aber der rote Vorhang fällt, holt er zuletzt und inzwischen alleine den Totenschädel aus dem Fundus, um Auge in Auge aus dem neuen Stück, welches ihm der Dichter hoffnungsvoll hinterlassen hat, zu zitieren:
„Ein Hauch von Leben rührt sich in dem weiten Dunkel.
Wo die Gestirne unbeirrbar Jahrmillionen Jahre standen, bestaunen mich an ihrer Stelle Augen, um das an mir zu suchen, was Hamlet einst an dir gesucht: das entwichene Leben des geliebten Narren, auf dessen Rücken er als Kind wohl tausend Male ritt.“
(Aus dem Programmheft)
Inszeniert vom Regisseur Ernst Binder, ein Spezialist für zeitgenössische Dramatiker, der ungefähr 70 Theaterstücke uraufgeführt hat – darunter Texte von so renommierten Autoren wie Peter Handke, Elfriede Jelinek, Einar Schleef, Wolfgang Bauer, Werner Schwab oder Gert Jonke, um nur einige zu nennen.
Kritiken
„Yorick stirbt im DramaGraz – eine Liebeserklärung ans Theaterleben (…)
Der Prolog klingt, als würde ein lange verschollener Entwurf von Thomas Bernhard zu dessen „Theatermacher“ endlich seine Bühnentaufe erleben (…)
Tolles Theater toller Menschen.“
(Kleine Zeitung, 04.03.2015)
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„Ein vielschichtiges Theaterfest (…) Joachim J. Vötter hat einmal mehr einen wuchtigen, mitunter dem Artifiziellen nicht abgeneigten Text vorgelegt, in dem er nicht nur „Hubsi“ Kramar und der seit Jahren andauernden Zusammenarbeit ein Denkmal setzt, sondern auch das Theater auf dem Theater feiert (…) Ein Abend, der einen lehrt, was die Faszination Theater ausmacht.“
(Kronen Zeitung, vom 04.03.2015)
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„Hubsi Kramar: Der geliebte Narr zwischen Hamlet und Hitler (…)
Joachim J. Vötter hat ihm hierzu eine Hommage gedichtet, eine liebevolle, dort und da komische, dann wieder fast philosophische und tieftraurige Abrechnung mit dem Theater und den Illusionen, an denen es sich aufrichtet und scheitert.“
(Der Standard, vom 04.03.2015)
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„Einem Atlanten gleich, stemmt sein Stück den monströsen Globus, den seine Bilder und Gedankenkreise in scheinbar endloser Schleife umkreisen (…) Ja, wenn hier ein Zeitgeist vorbeischwebt, dann jener vergangener Jahre, als die intellektuelle Geste noch raumgreifend ausgespielt wurde, Dichtung nach Weltflucht und Nihilismus roch und das Theater nach Beckett oder Bernhard (…) Ein Abschied als Abgesang auf alles, was der Freiheit dieser Kunst längst im Weg steht.“
(Der Falter, 11.3.2015)
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„Ein rhythmisches, dichtes Loblied auf Narren (…) Der Bogen des rund 75-Minuten-Stücks, das derzeit im Wiener Echo-Raum gespielt wird, ist breit. Zum einen handelt „Yorick stirbt“ vom Ende eines Theaters, seines Direktors, samt Zerstörung von Bühnenbildern und speziell dieses, die Erde zeigende, und damit der Vernichtung der Welt samt dem Bild von einer Arche Noah für Gedanken. Zum anderen spielen Querelen, Animositäten, Eifersüchteleien, grundlegend unterschiedliche Herangehensweisen an Kunst, Kultur im Allgemeinen und natürlich Theater im Besonderen eine große Rolle.“
(Kurier-Online, 25.3.2015)
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„Ein wundersames Zwischenreich, durch das die Magie einer vergangenen Welt zu wehen scheint.“
(Wiener Zeitung, 17.3.2015)
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„Die Premiere am Montag bei dramagraz war ein gekonntes Spiel zwischen melancholischem Abschied und handfester Komik, durchwoben von literarischen Anspielungen (…) Vötter schrieb sein Stück Kramar auf den Leib, und dieser nützt den sprachlich ausgewogenen Text, um viele Facetten eines Theaterlebens aufleuchten zu lassen.“
(Tiroler Tageszeitung-Online, vom 04.03.2015)
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„Eine selbstironische, philosophische Rückschau und zugleich ein Verneigen vor dem Theater.“
(ORF-Steiermark, Fernsehbeitrag vom 02.03.2015, von Ilse Amenitsch)
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weitere Kritiken
Kronen Zeitung, 19.2.2015Kronen Zeitung, 27.2.2015 - Interview mit Joachim J. Vötter
Kleine Zeitung, 2.3.2015 - Interview mit Ernst Binder
Der Falter, Nr. 13/2015
Die Presse. 16.3.2015 - Interview mit Hubert Kramar
Mottingers Meinung, 20.2.2015 - Interview mit Joachim J. Vötter
Der Standard Kultur Plus, April 2015
Neues Volksblatt, 21.4.2015
Der Falter, Nr. 12/2015
Links
Link zu einem Youtube-Präsentationsvideo von DramaGraz (3:40 min.):
https://www.youtube.com/watch?v=j3Hd0Os_QH8
Link zum ORF-Beitrag auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=K5MUVKAd1EQ
Link zur 45-minütigen Sendung von Herbert Gnauer (Radio Dispositiv) zum Stück auf „Cultural Broadcasting Archive“:
Gesammelte Pressereaktionen auf der Homepage von DramaGraz:
http://dramagraz.mur.at/dramagraz/index.php?menue=produktionen&menue_prod=presse&produktion=yorick.txt&back=index.php?menue=presse_reaktionen&untermenue=dramagraz&back=index.php?menue=start
Uraufführung
Eine Koproduktion von DramaGraz und echoraum Wien
Rollen / Besetzung:
Theaterdirektor – Hubert Kramar
Schauspieler – Daniel Doujenis
Dichter – Markus Kofler
Team:
Inszenierung/Raum – Ernst Marianne Binder
Buch – Joachim J. Vötter
Ausstattung – Vibeke Andersen
Assistenz – Monika Zirngast
Technische Leitung – Geari Schreilechner
Ton – Andreas Thaler
Produktion: Andrea Speetgens
PR – Gamueckl
Uraufführung
Premiere Graz:
2. März 2015, 20:00, Drama Graz
Weitere Vorstellungen in Graz:
4., 5., 6., 7., 10., 11., 12., 13., 14. März 2015 (20.00 Uhr)
Premiere Wien:
16. März 2015, 20:00, echoraum Wien
Weitere Vorstellungen in Wien:
18., 19., 20., 21., 24., 25., 26., 27., 28. März 2015 (20.00 Uhr)
Premiere Linz:
13. Mai 2015, Posthof Linz – „Black Humour Theaterfestival 2015“
Link:
https://www.posthof.at/programm/programm/article/hubsi-kramar-in-yorick-stirbt/
Der Regisseur Ernst Binder zum Stück und zum Autor:
Joachim J. Vötter : Yorick stirbt
Hubert „Hubsi“ Kramar spielt in Joachim J. Vötters Komödie „YORICK STIRBT“ den Theaterdirektor, der genug hat vom Theater. Die Rolle hat Vötter dem Wiener OFF-Theater-Star auf den Leib geschrieben und ist auch eine Hommage an seinen langjährigen Freund und Förderer. Den Dichter spielt Markus Kofler, den Schauspieler Daniel Doujenis. Beide sind mit kryptischen Botschaften ins Theater bestellt worden, ohne wirklich zu wissen, wozu sie gebeten sind.
„Ich möchte die Herren daran erinnern, dass wir uns hier eingefunden haben, um die Welt zu Kleinholz zu machen und nicht, um uns zu verbrüdern!“, schnauzt der Direktor die beiden an und befiehlt ihnen, ihm beim Zertrümmern des Bühnenbildes zu helfen.
Ein letztes Mal gibt er im Foyer seine Paraderolle als Adolf Hitler. Bevor der rote Vorhang fällt, holt er den Totenschädel aus dem Fundus, um Auge in Auge zu resümieren: „Ein Hauch von Leben rührt sich in dem weiten Dunkel. Wo die Gestirne unbeirrbar Jahrmillionen Jahre standen, bestaunen mich an ihrer Stelle Augen, um das an mir zu suchen, was Hamlet einst an dir gesucht: das entwichene Leben des geliebten Narren, auf dessen Rücken er als Kind wohl tausend Male ritt.“
Wir werden die Welt zerschneiden, sagte er,
im Theater, die Welt zertrümmern!
Gott hat die Welt aus dem Nichts geschaffen.
Und das Nichts schmeckt durch.
(Paul Valery)
Es geht nirgends merkwürdiger zu als auf der Welt.
(Kurt Tucholsky)
Joachim J. Vötter gehört zu den Dichtern, die eindeutig mehr Zeit in Gasthäusern und diversen Nachtlokalen verbringen als im Theater. Das hat eine lange Tradition in Graz und deshalb hat er auch meine uneingeschränkte Sympathie.
Tradition hat in Graz auch, alle Wolfgang Bauer und Werner Schwab nachfolgenden Theaterdichter zu ignorieren, vor allem, wenn Sie keine Schreibwerkstätten besuchen und sich nicht dem Mainstream anbiedern, wo auch immer der gerade langfließen mag. An der Qualität allein kann es nicht liegen. So gut wie die freien Grazer „Theaterschaffenden“, die seit geraumer Zeit ihre Texte selber zu schreiben pflegen, sind die meisten allemal.
Ich erinnere mich an den an der Glastüre der Literaturabteilung des ORF Steiermark befestigten Zettel mit der Aufschrift „Sei stark und liebe Dichter“. Dahinter fristete ich als geduldeter freier Mitarbeiter von Ö1 18 Jahre lang mein Dasein und sicherte mir mit Literatursendungen und Features mein Überleben als freier Künstler, Musiker und Theaterregisseur. Damals hießen die Intendanten noch nicht Wrabetz und hatten noch nicht LED-Lampen in der Birne, sondern erinnerten sich gelegentlich daran, dass der ORF einen Kulturauftrag hat.
Als von Ziehvätern wie Peter Handke, Gerhard Roth, Wolfgang Bauer, Herbert Achternbusch oder H. C. Artmann (um ein paar wenige berühmte zu nennen) sozialisierter Künstler und Kunstliebhaber ist mir das Risiko einer Auftragsarbeit bewusst, aber auch die Pflicht, als nunmehriger Theaterleiter eines Autorentheaters Dichtern die Möglichkeit zu geben, für kurze Zeit unbelastet von finanziellem Druck an einem Text zu arbeiten.
Dass man sich hernach immer wieder fragt, warum man sich das antut und auch noch von den Subventionsgebern dafür zusammengepfiffen wird, wenn das Ergebnis auf den ersten Blick nicht die stets großen Hoffnungen erfüllt, gehört zum täglichen Brot und muss erlitten und ausgehalten werden. Aber selbst wenn sich da plötzlich ein Text im Postkasten findet, der nicht den eigenen Erwartungen entspricht, sollte man sich daran erinnern, dass es auch in der Liebe nicht immer der erste Blick ist, der über die Länge und die Intensität einer Beziehung entscheidet.
Joachim Vötter hat sich entschieden, für Drama Graz eine Hommage an seinen langjährigen Freund und Mentor Hubert „Hubsi“ Kramar zu schreiben. Seine Idee war es auch, dass Kramar die Hauptrolle spielen solle. Die Idee ist in mehrfacher Hinsicht zwingend: Das Wissen um die Verdienste des Geehrten um die Wiener freie Szene vorausgesetzt ist Kramar ein Enfant Terrible des Theaterbetriebs, dessen – stets auch politische – Kunstaktionen selbst über Österreich hinaus wahrgenommen wurden und werden.
Hubert Kramar wird 1948 im niederösterreichischen Scheibbs geboren. Nach der Matura 1969 unternimmt er viele Reisen, bevor er das Max Reinhardt Seminar, die Filmhochschule und das Dramatische Zentrum in Wien besucht. Anschließend studiert er an der Harvard University postgradual Arts Administration. Weiterbildungen bei Jerzy Grotowski (Polen), Jérôme Savary (Paris) und La Mama NY folgen.
Legendär und berühmt gemacht haben Kramar seine öffentlichen Auftritte: Wenn er, wie 2000, als Protestaktion gegen Schwarz-Blau als Adolf Hitler kostümiert den Opernball besucht. Wenn er, wie 2004, bei der Europawahl symbolisch an zwanzigster Stelle für die LINKE Liste kandidiert. Oder, wenn er, wie 2009, mit der satirischen Farce Keller-Soap-Pension-Fritzl, die Weltpresse an der Nase herumführt und ihnen den Spiegel vorhält.
In seinem 3raum-Anatomietheater werden alle Theaterstücke Vötters unter der Regie Kramars uraufgeführt, der immer auch eine der Hauptrollen spielt. Inspiriert zu diesem Stück wurde Vötter nicht zuletzt durch die Ankündigung des 65-jährigen Kramar, in Pension zu gehen und dessen Entschluss, sein 3raum-Anatomietheater zu schließen.
Ein Autor schreibt seinem Theaterdirektor und Regisseur ein Stück, könnte man sagen. Auf den Leib, könnte man sagen. Aus Dankbarkeit, Zuneigung, Freundschaft. Das er sich selber hineinschreibt und seinem Lieblingsschauspieler auch gleich eine maßgeschneiderte Rolle hinzufügt, mag man kopfschüttelnd bis augenbrauenhochziehend zur Kenntnis nehmen. Tatsache ist, dass sich der theatralische Kosmos des Dichters Vötter aus diesen drei Menschen zusammensetzt. Die letzten Jahre waren geprägt von der Zusammenarbeit mit diesen Persönlichkeiten. Dass das Herz des Autors beim Schreiben übergegangen ist, ist da mehr als verständlich. Dass ich als Außenstehender den Abend inszenieren und den Text einrichten darf, ehrt mich und bürdet mir eine besondere Verantwortung auf. Nicht nur ein Text über den Schauspieler, Regisseur und Aktionisten Hubert Kramar, nicht nur ein Text über die Beziehung dreier Theatermenschen in einem Theaterbetrieb ist das, sondern der Autor versucht, seine Wahrnehmung von Theater anhand dieser drei Personen und der speziellen Situation der Schließung (s)eines Theaters zu reflektieren. Dem gerecht zu werden, ist eine Herausforderung. Umso mehr, als hier das Theater für die Welt generell steht.
Wie geht man damit um, ohne gleich seinen eigenen Senf dazuzugeben und privat zu werden? Das mag der Zuschauer im sogenannten „freien“ Theater nämlich gern: Wenn er – befreit vom Allgemeinwissen des Bildungsbürgertums – die Handlung ohne große Anstrengung verfolgen kann, lachen darf und alles (ALLES!) bis aufs letzte Wort sofort versteht. In diesen Aufführungen darf der Schauspieler dann auch lamentieren, wie sehr er unter den Textkaskaden eines Dichters leidet und damit auch gleich seine Versprecher legitimieren. Da darf man auch nicht so genau artikulieren müssen, weil eh alle locker sind und auch mit dem Handy fotografieren dürfen, weil wir schließlich keiner Theateraufführung, sondern einer Performance beiwohnen.
Freilich macht es einem Vötter nicht leicht!
Und wie es sein wird, mit Kramar zu arbeiten, weiß ich auch nicht. Dass ich Theaterzernichtungsmaschinen wie das Berliner Ensemble, das Schauspiel Bonn oder ähnliche Stadt- und Staatstheaterklamotten und ihre Uraufführungen feindlich gesinnten Ensembles überlebt habe, stimmt mich zuversichtlich.
Vervollständigt wird das Trio Infernale dieses Abends durch die beiden Schauspieler Markus Kofler und Daniel Doujenis. Beide schätze ich sehr und beide stehen für das, was ich am Theater liebe und was mich nicht daran verzweifeln lässt: Authentizität, die auf handwerklichem Können beruht und persönliche moralische Integrität. Wenn ich dann noch den hommagierten Theaterdirektor Hubsi Kramar dazustelle, kann ich mich guten Gewissens erheben und mich verbeugen: „Chapeau!“
(Ernst M. Binder, September 2014)
HEMMA - Musiktheater (2014)
Musiktheater zum Leben und Wirken der Heiligen Hemma von Gurk.
Komponist: Bernhard Lang / Libretto: Joachim J. Vötter
Im Auftrag des Stadttheaters Klagenfurt…
Hemma
Musiktheater
Musiktheater zum Leben und Wirken der Heiligen Hemma von Gurk
Komponist: Bernhard Lang / Libretto: Joachim J. Vötter.
Das Libretto zu Hemma war eine echte Herausforderung, ein Hochseilakt. Der Komponist Bernhard Lang rief am 17.1.2014 an und fragte, ob es denkbar wäre bis Juni, also in fünf Monaten, ein Libretto über „Hemma von Gurk“ zu konzipieren und zu schreiben, inklusive Recherchen. Sein Librettist hatte annähernd zwei Jahre Zeit, lieferte aber nicht, und um den angepeilten Uraufführungstermin halten zu können, bräuchte man bis Juni ein neues.
Herausforderung angenommen: am 17.6.2014 wurde an Bernhard Lang das Libretto, ganz nach seinem Wunsch in Überlänge, mit Regieanweisungen und Bühnenbildskizzen übergeben, obgleich ein Libretto eigentlich erst fertig ist, wenn der Komponist mit der Komposition fertig ist.
Lang war sehr zufrieden und komponierte den ersten Akt in Rekordzeit, doch „Hemma“ wurde Anfang August 2014 von der Leitung des Stadttheater Klagenfurt leider fallengelassen.
Aus dem Exposé (vom 24.3.2014):
Einführendes
In der frühen Entwurfsphase zur Oper „Hemma“ waren für mich einige Überlegungen und Anforderung an mich unabdingbar, nämlich erstens keine wie auch immer gearteten Lager zu bedienen, ob nun politischer Couleur, religiöser Natur etc. , da es sich um die katholische Schutzheilige des Landes Kärnten handelt, die im Jahr 1938 heiliggesprochen wurde.
Es wäre ein Leichtes, hier durch vorsätzliche Provokation oder eines nach Skandal schielenden Vorgehens mit billiger Öffentlichkeitswahrnehmung zu spekulieren, was mir äußerst fern liegt.
Zweitens ist es für mich wichtig, den Fängen des „Provinziellen“ zu entfliehen, da ja Hemma ein äußerst regionales Erscheinungsbild ist (das Martyrologium Romanum verzeichnet mit Stand 2004: 6650 Heilige und Selige, sowie 7400 Märtyrer), also die Handlung bzw. Inhalt so zu setzen, dass diese eine überregionalen bzw. allgemeingültige Strahlkraft innehaben sollten.
(Fortsetzung siehe weiter unten)
Zum Komponisten BERNHARD LANG
Geb. 24.2.1957 in Linz
Musikstudium am Brucknerkonservatorium, Linz
Ab 1975 Studium in Graz: Komposition, Klavier, Jazztheorie, Harmonielehre an der Kunstuniversität sowie Philosophie und Germanistik an der Karl-Franzens-Universität
1977-1981 Arbeit mit diversen Jazzgruppen als Komponist, Arrangeur und Pianist
Auseinandersetzung mit Elektronischer Musik und Computertechnologie, am IEM Graz Entwicklung der Software CADMUS in C++ (Entwicklungsumgebung für Computergestützte Komposition)
Seit 2003 intensive Beschäftigung mit Tanz, Zusammenarbeit mit Xavier Le Roy, Willi Dorner, Christine Gaigg, Silke Grabinger.
Ab 2003 a.o.Prof. für Komposition an der Kunstuniversität Graz
Juli 2004 bis März 2005: Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg
2006 zentraler Komponist bei Wien Modern
Juni 2007: Arbeitsaufenthalt im Künstleratelier Thomas Bernhard Archiv, Gmunden
2007/08 ‚composer in residence‘, Theater Basel
2008/09 Capell-Compositeur der Sächsischen Staatskapelle Dresden
2013/14 Gastdozent Komposition Luzern
seit 2000 lectures: Internat. Ferienkurse Darmstadt, Ostrava Days, IEM Graz, Universität der Künste Berlin, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Konservatorium der Stadt Wien, München, Heidelberg, Hamburg, Basel, Oslo, Madrid, London, New York, Ostrava u.v.a.
Musikpreis der Stadt Wien 2008
Erste Bank Kompositionspreis 2009 ‚outstanding artist award 2014‘ in der Kategorie Musik (Komposition), Link: http://www.kunstkultur.bka.gv.at
Österreichischer Kunstpreis für Musik 2019
Teilnahme an Festivals: Steirischer Herbst, Moskau Alternativa Festival, Moskau Modern, ‚resistance fluctuations‘ Los Angeles 1998, Tage Absoluter Musik Allentsteig I und II, Klangarten , Herbstfestival 98 Lissabon, Wien Modern, Steirischer Herbst/ Musikprotokoll, Münchner Opernfestspiele, Darmstädter Ferienkurse, Donaueschinger Musiktage , Salzburger Festspiele, MaerzMusik Berlin, Warschauer Herbst, Contempuls Prag, Eclat Stuttgart, Disturbances (Musiktheaterworkshop Kopenhagen 2003), Moving Sounds New York, Wittener Tage für Neue Kammermusik, Ostrava Days (2009-2019),‘ Moving Sounds Festival‘ New York 2009 u.v.a.
Link zur Homepage:
Hemma im Werkverzeichnis von Bernhard Lang (unter „Musikwerke“):
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Lang_(Komponist)
Einführendes (aus dem Exposé)
(Fortsetzung)
Wissenschaftlich gesicherte Daten sind von dieser Biografie nicht zu erwarten.
Wie tiefsitzend diese Misere sich offenbart, sollen hier einige kurze Auszüge aus dem Ausstellungskatalog zur Jubiläumsausstellung 1988, „Hemma von Gurk“ aufzeigen:
„Der großangelegten Fälschungstätigkeit des Kaplan Conrad (Anmerkung: im 12Jhd.) fielen damals alle echten Urkunden, in denen die hl. Hemma genannt wird, zum Opfer. Das hat zur Folge, dass die Forschungen zum Leben der Heiligen vor allem auf Indizienbeweisen und auf der Erschließung anderer Quellen aufbauen müssen. Damit bleibt das Bild, das der Historiker vom Leben der hl. Hemma gewinnt, in vielem unscharf und fragmentarisch.“
(…)
„Als Geburtsort Hemmas wird in der Legende das kleine Dorf Peilenstein genannt, als Namen ihrer Eltern werden Engelbert und Tuta angegeben. Beide Nachrichten können aber einer historischen Überprüfung nicht standhalten (…) Man wird daher Angaben über Geburtsort und Eltern der hl. Hemma ebenso in den Bereich genealogischer Spekulationen verweisen müssen, wie jene gelehrten Stammtafeln vom frühen 16. und 19. Jahrhundert, die Hemma zu einer Eppensteinerin, ja sogar zu einer Schwester des Herzogs Adalbero machen. Dieser hätte dann mit dem Markgrafen Wilhelm seinen eigenen Schwager erschlagen.“
(…)
„In den Fälschungen, die der Gurker Kaplan Conrad anfertigte, wird Wilhelm I. zum Gatten der hl. Hemma und Markgraf Wilhelm II. zu ihrem Sohn gemacht, Überprüft man jedoch die Lebensdaten der beiden Grafen, dann erheben sich gegen diese Deutung schwerwiegende Bedenken. Graf Wilhelm I., der im Jahr 963 erstmals urkundlich auftritt, müsste um 935-940 geboren sein und ist nach 983 gestorben. Als Geburtsjahr für Wilhelm II., der bereits 1016 sowohl um Friesach als auch im Sanntal als Graf tätig war, ist 985-990 anzunehmen. Er wäre dann bei seinem Tod als Markgraf etwa 45 bis 50 Jahre alt gewesen. Das bedeutet aber, dass seine Mutter Hemma um 950-960 geboren sein müsste. Mit dem gesicherten Datum der Klostergründung im Jahre 1043 sind diese Lebensdaten, bei denen Hemma im Alter zwischen 80 und 90 Jahren mit ihrer Stiftung begonnen hätte, nicht vereinbar.“
(…)
„Mit der Richtigstellung der Familienverhältnisse erhebt sich freilich die Frage, ob Hemma wirklich Söhne hatte und wie diese Söhne hießen (…) Wir können damit über die Todesursache von Hemmas Söhnen nicht einmal Vermutungen anstellen.“
(Aus: „Hemma von Gurk – Eine Stifterin zwischen Legende und Wirklichkeit“, von Uni. Prof. Dr. Heinz Dopsch)
Und doch überdauerte Hemma mehrere Jahrhunderte, ja beinahe ein Jahrtausend, was sicherlich auch in der tiefen Verwurzelung in Volkssagen fußt, aber auch in ihrer Funktion als angerufene Patronin für eine GLÜCKLICHE ENTBINDUNG, gegen AUGENLEIDEN sowie gegen IRRSINN. Weiters wurde mir mit zunehmender Vertrautheit des Stoffes ein Bedürfnis, den eigentlich stets hochdramatischen Stoff von seiner, sagen wir katholischen Bedrücktheit des glorifizierten Leidens zu befreien, auf welches Hemma meiner Meinung zu sehr reduziert wird und die man sicher zu einer der vorrangigsten Erwartungshaltungen diesem Stück gegenüber zählen darf, sozusagen unter dem Motto: Hemma, alles klar, es wird ein Abend des Leides. Diese für mich auch zu früheiligen Erwartungshaltungen nahm ich mir vor sensibel zu umschiffen, denn die Bojen hier überraschend anders zu setzen könnte ein Schlüssel für die Erzeugung wirklich wirksamer Aufmerksamkeit sein.
Genealogie einer Spurensuche – Assoziationen und Verbindliches
Meine erste Eingebung als Bild war Hemma am Mond. Ich erfuhr während meiner Recherchen, dass Hemmas Geburtsjahr zwischen 995 und 1000 n. Chr. angenommen wird, so wie auch ihr Sterbejahr nicht bekannt ist, etwa zwischen 1043 und 1045. Sicher ist aber, dass sie 1938 heiliggesprochen wurde, ein sogenanntes „Schicksalsjahr“ für Österreich, Europa usw.
Weiters, dass Österreich urkundlich zum ersten Mal 996 n. Chr. erwähnt wird, es gingen also die Sterne Österreichs und Hemmas gleichzeitig am Himmel der Historie auf, und der „Stern“ Österreichs ging in dem Jahr unter, in welchem Hemma heiliggesprochen wurde, gingen also, wenn man so will, über 942 Jahre einen „gemeinsamen Weg“.
Deshalb dachte ich bei dem Bild Hemma im Mond (da früher der Mond als eine Art „Rastplatz“ der gestorbenen Seelen galt, bevor diese weiter in die Ewigkeit eingehen konnten, also so lange die Erinnerung der Menschen sie wohl dort behielt, der Mond als eine Art äußerster Erinnerungsgravitationszone), die Erde fern im Hintergrund leuchtend, da sie unter den Sternen keinen Platz findet, in der Zeit (zeitliche Unklarheit über Geburt und Tod) usw., sah eine gepeinigte, leidende Frau, eben durch dieses übergroße Bild der „Schmerzensmutter“.
Den Leidensweg der Hemma übermäßig zu strapazieren erwies sich für mich bald nicht als eklatant, da ihr Schicksal, Ehemann (nach einer Pilgerreise ins Heilige Land oder nach Rom) und Söhne verloren zu haben, Stifterin von Kirchen oder Klöster zu sein und als Nonne in eine Ordensgemeinschaft, wie in diesem Fall der Dominikaner, einzutreten, absolut kein Einzelfall war. Es war damals sozusagen Usus.
Frau Wichpurg, Gemahlin des Grafen Otwin vom Pustertal und Schwester des Erzbischofs von Salzburg hatte dasselbe getan, als ihr Mann auf der Pilgerreise ins Heilige Land verschollen blieb. Sie baute das Kloster St. Georgen am Längsee. Auch Frau Glismond und Graf Ozi hatten zu Ossiach ein Kloster gegründet, sogar die damalige Kaiserin zog sich verwitwet in ihre Stiftung Kaufungen zurückgezogen. Die Liste ist lang.
Das Leben Hemma jedoch ist im Grunde genommen die „Blaupause“ des Lebens der Margarete von Stein aus dem Lavanttal, eine Frau, die sie persönlich kannte und der sie nacheiferte. Diese heiratete Herrn Albiun, der die Burg Skarbin besaß, ihr Mann verschwand auf der Pilgerreise ins Heilige Land, sie baute eine Kirche „am Stein“, der Gemahl kam zwar zurück, als Blinder, sie küsste seine Augen und er konnte wieder sehen (Parallele zu Hemma als Patronin des Augenlichts) doch Margarete blieb im Kloster. Aber auch ihre persönliche Freundin, Königin Gisela von Ungarn, deren Sohn Emmerich gestorben war, wie auch ihr Ehemann Istvan, auf dass hin sie dann „den Schleier nahm“, im Benediktinerkloster Passau. Eine nächste wichtige Entscheidung war, dass ich nach Studien mehrerer Hemma – Quellen ich mich für den Roman von Dolores Vieser (1938) als Hauptbezugsquelle entschied, da dieser auch am Eindringlichsten der Bild der Hemma von Gurk geprägt hat.
„Erst aufgrund der Forschungen Pater Josef Löws ab 1931 kamen die Bestrebungen nach 1933 wieder in Gang, mit Unterstützung der Bischöfe von Gurk, Lavant/Maribor und Ljubljana. Am 5. Jänner 1938 schließlich bestätigte Papst Pius XI. die Heiligsprechung Hemmas. Auf Anregung von Pater Löw verfasste die Volksschriftstellerin Dolores Viesèr nach aufwändiger Recherche einen historischen Roman über das Leben der neuen Heiligen und publizierte ihn anlässlich ihrer Kanonisierung unter dem Titel Hemma von Gurk. Er trug in mehreren Auflagen wesentlich zur Bekanntmachung der Hemmaverehrung über die heimatlichen Grenzen hinaus bei, wurde jedoch schon bald, unter der nun auch in Österreich beginnenden NS-Herrschaft, als dem deutschen Volks- und Geschichtsverständnis zuwiderlaufend eingestuft. 1938 schloss man die Dichterin aufgrund des Werkes aus der Reichsschrifttumskammer aus.“
(Quelle: Wikipedia)
Die Ernte davon war eine gern übersehene Wendung ihres Lebens, nämlich die, ich nenne es „Menschwerdung“ oder „Erweckung“ der Hemma durch ihre erste Schwangerschaft. Sie blieb zehn Jahre kinderlos, obgleich natürlich der „Sohn“ dringlich herbeigewünscht wurde, wodurch sich Hemma immer intensiver in ihre Andacht und ihren Gottesdienst hineinsteigerte, aus Scham darüber ihren Gemahl mied, fühlte sich, wie es Frau Vieser auf Seite 133 beschreibt: „…wie verstoßen aus dem Paradies der Frauen“. Vieser geht so weit, die Dürren im Land mit der Mutterlosigkeit Hemmas in einen Zusammenhang zu bringen, denn es herrschte lange Dürre, und ein Rat wurde deshalb zu St. Veit einberufen, und in der Kirche begegnete sie, laut Dolores Vieser, dem Pater Balduin, der in Folge eine Art Lebensbegleiter werden soll. Sie schüttet ihm ihr Herz aus, dieser gibt ihr folgenden Rat:
„Ich sehe wohl, sprach er endlich, dass Gott euch mit Trockenheit und Finsternis prüft. Aber das ist nichts Großes, das geht vorüber und wird belohnt“. Leicht kann er so reden, dachte Hemma, da er die Gnade der Tränen hat. „Aber eines will mir immer wieder kommen, wenn ich bete und betrachte, und ich will es euch sagen. Vielleicht hilft es euch wie mir. Gar viel von unserem Leid kommt daher, dass wir uns selbst allzu wichtig nehmen. Was sind wir denn vor Gott? Wir aber, tun wir nicht, als wäre wir der Scheitelpunkt der Welt? Wir lassen uns schon irremachen, wenn unsere Verwandten uns nicht so überaus schätzen, wie wir es verdienen (Anmerkung: vergleiche Generation Facebook), wir leiden um so vieler Kleinigkeiten willen, die wir gar nicht empfinden würden, wenn wir uns nur wirklich ganz vergäßen. Ja, wir plagen mit unseren Tugenden Gott und die Welt, weil wir uns selbst darin so wohl gefallen. Und so sind wir ein störrisches Werkzeug in der Hand unsres Herren. Immer wollen wir allzu viel. Könnten wir doch dies: Unser selbst entsinken in tiefer Gelassenheit – nichts sein als ein Hauch vor seinem Munde. Ich möchte euch raten, liebe Schwester, strebt nicht mehr nach Tugend und Andacht und wünscht nicht mehr allzu sehr, Eure Ruhe zu finden. Denkt nicht über Euch nach, sondern sucht nach dem ewigen Wert in den anderen Seelen“.
(„Hemma von Gurk“, von Dolores Vieser, S. 167 f.)
Hemma darauf:
„Ich will es versuchen“, sprach Hemma nach einer Weile (…) Sie hatte ihren Gemahl, dem sie seit ihren Kindertagen die höchste Minne bedeutete, neben sich hungern und verbittern lassen und war einem Traum nachgehangen. Nun war es nicht mehr weit bis dahin, dass sie froh sein würde, ihrer selbst entsinken zu dürfen (…) Ja, mich selbst habe ich gesucht all die Jahre her in dem, was ich gute Werke nannte – mich selbst sah ich als Dulderin, wenn ich Wilhelms Verbitterung trug – meine Süßigkeit suche ich in den Gebeten und meinen Lohn bei Gott!“
(„Hemma von Gurk“, von Dolores Vieser, S. 168)
Diese Erkenntnis lässt Hemma die Liebe zu ihrem Mann wieder entdecken, und verbringt die Nacht mit ihm, bevor er am nächsten Tag fort muss, um wegen der Dürre bei den Babenbergern in Melk kärntnerisches Eisen und Silber aus seinen Bergwerken gegen ostmärkisches Korn zu tauschen.
Aus dieser Nacht entspringt die ersehnte Schwangerschaft der Hemma.
Als sie sich dem gewahr wird, neues Leben in sich spürt, sieht sie die Welt wie von neuem, grübelt selbst, laut Frau Vieser, ob sie zuvor denn blind gewesen sei. Nun könne sie wieder neu in die Welt gehen, diese mit neuen Augen sehen. Aus Dank darüber beschließt Hemma, allein und barfuß eine Wallfahrt nach Maria Elend zu machen. Diese Route der Wallfahrt ist im Buch von Dolores Vieser ausführlich beschrieben.
An diesem Punkt wusste ich, wie die Oper beginnen muss, nämlich nicht den Gesetzen der sozusagen vorgezeichneten Tristesse der Hemma folgend, einer Leidenden, einer Klagenden.
Das Bild der Hemma am Mond bleibt, doch zeigt sie jetzt eine GLÜCKLICHE Frau, eine Frau mit dem Glück einer werdenden Mutter, eine Frau die zur Erkenntnis kommt, dass sie bis jetzt in dieser Einöde des Mondes zugebracht hat, in der Einöde des „Ichs“, die Welt verloren hatte dadurch, die sie aber nun, neues Leben unter ihrem Herzen tragend, klar vor sich sehen kann, so wie auch im Bühnenbild in der Tiefe des Raumes die Erde zu sehen ist.
Zu lange wäre sie durch die Krater, Meere des Mondes geirrt, durch das der „Meer der Verzweiflung“, durch die See der „Träume“, der „Furcht“, „Glaube“ und „Hoffnung“ usw. Nebenbei bemerkt finde ich es dahingehend interessant, dass in der üppige barocken Hemma-Grabgestaltung (1721) des venezianischen Bildhauers Antonio Corradini, in der Krypta des Gurker Domes, das große Reliefbild flankiert wird von personifizierten Tugenden, der personifizierte „Glaube“ und die personifizierte „Hoffnung“.
Weiters reifte mein Entschluss, die Handlung der Oper in einem Handlungsstrang auf die Wallfahrt ihrer Danksagung nach Maria Elend zu beschränken, eine in sich abgeschlossene Episode aus ihrem Leben, Hemma als glücklichen Menschen zeigend, die auf dieser Pilgerreise sozusagen in ihre neue, schlichtweg in die Zukunft reist, so wie sie ja die Zukunft in Form ihres ungeborenen Kindes in sich trägt, sie ist ja seit dem Wissen über das neue Leben in ihr nicht mehr rein „Ich“, sie ist bereits „Wir“.
Und Hemma wird sich bald jemand auf dieser Reise anschließen.
Um Hemma vom Mond wieder in die Welt zu holen, würde ich mich modernster technischer Mittel bedienen, nämlich eine Darstellung in einer sehr raschen Bildfolge, als würde man mit „Google – Earth“ vom Mond auf die Erde zoomen, dorthin, wo die Handlung weiterführen wird.
In Maria Saal übernachtete Hemma auf ihrem Pilgerweg des Dankes, und dort erfährt auch die Handlung ihre wesentliche Erweiterung. Wie es auch im Buch von Frau Vieser steht, begab sie sich natürlich zur Abendandacht, wo sie meist allein noch in der Kirche zurückblieb. In der Kirche von MARIA SAAL gibt es ein GLASFENSTER, welches die Hemma von Gurk zeigt, mit „ihrem“ Symbol in der Hand – der ROSE.
So beginnt die zweite Szene, Hemma steht in diesem Fenster, erstarrt, und wird sich bald jemand zeigen, im Fenster zum Leben erwachen, im Heute.
Das kirchliche Glasfenster als ZEITFENSTER.
Das Fenster wird von hinten beleuchtet und das farbige Licht fällt über die ganze Bühne.
In dieses Licht tritt eine männliche Gestalt, die sich umsieht, dann das Hemmafenster lange ansieht und sagt: „Die Rose…“. Plötzlich gehen auf der ganzen Bühne die Scheinwerfer einer Filmcrew an, die Mannschaft bevölkert sehr schnell die Bühne, und die vertraute Hektik eines Filmdrehs macht sich breit.
Die Crew dreht in Maria Saal einen Film über die Entstehung des ersten Librettos von Thomas Bernhard, „Die Rosen der Einöde“, das er auf dem Maria Saaler „Tonhof“ der Familie Lampersberg(er), was, wie wohl literaturhistorisch hinlänglich bekannt ist, später zu einem größten Skandale in diesem Land führte, nämlich die Erscheinung des Romans „Holzfällen“.
„Die Rosen der Einöde“, eine Spurensuche, die Genealogie eines Librettos.
Denkt man an das eröffnete Bild der Hemma in der Einöde des Mondes, die sie auch dort an- und ausspricht, so bin ich fast versucht anzumerken „Die Rose der Einöde“.
Wie bekannt ist, besuchte Bernhard stets die Kirchen der Orte, in denen er war, man denke nur seine Nähe zur Kirche St. Veit im Pongau, wo er nur zu gerne mit dem späteren Komponisten Brandl sang.
Es kann mit absoluter Sicherheit gesagt werden, dass Thomas Bernhard das Glasfenster der Hemma in der Kirche gut kannte, ihr Bildnis mit der Rose in der Hand. Diese Verknüpfung ist absolut legitim. Thomas Bernhard verkehrte von 1957 bis etwa 1960 regelmäßig im Künstlerkreis des Tonhof, führte dort auch etwa die wunderbare Dichterin Lavant ein, die in „Hemma“ eine wesentliche Rolle spielt. Der „Tonhof“ und „Holzfällen“, ein Konflikt in der österreichischen Kulturgeschichte, der leider nie ein versöhnliches Ende nahm. Hier aber, an der Seite der Hemma und auf der gemeinsamen Pilgerreise, finden die Kontrahenten, die in diesem Falle Schauspieler sind, die diese Darstellen sollen, ihre Rollen verstehen wollen und so zuerst in Streit geraten, im Verlaufe der Reise jedoch und am Ziel, erkennen sie immer mehr das, was sie verbindet und nicht was sie trennt, spätestens dann, als sie sich alle als Kinder im Jahr 1938 gegenüberstehen, reichen sie sich die Hände.
KOPF IM RACHEN DER NATUR (2013)
Ein Erbgutforscher reist in die Berge um das Familiengut zu übernehmen, nachdem sein Bruder, ein Dichter, nach Jahren der Abgängigkeit für tot erklärt wurde. Der Professor hat alles an der Börse verloren, erhofft sich Rettung durch sofortiges „Abstoßen“ des Erbgutes. Doch sein Bruder hat bereits alles verpfändet, für sein Hauptwerk „Über den absurden Menschen“, außer den „geistigen Rechten“. Zug um Zug erfährt er die Wahrheit und der Verleger hat sich bereits angekündigt…
KOPF IM RACHEN DER NATUR
Wie schon in dem Stück „Schreber“ (2008) spielt hier die Domestizierung der Natur eine wesentliche Rolle, Die latente und immer deutlicher werdende Unvereinbarkeit der ökologischen und ökonomischen Aspekte global, die aber früher oder später unaufschiebbar sein werden. Ausschlaggebend war das beiläufig aufgeschnappte Bild eines Dompteurs, der den Kopf in den Rachen eines Löwen steckte.
Das Tier biss natürlich nicht zu.
Die Abrichtung und Domestizierung des Tieres stand in diesem Moment für die Domestizierung der Natur an sich und der Frage, was, wenn die Natur aus diesem Korsett ausbricht und nicht mehr gehorcht.
Es stehen hier ein heraufziehendes Unwetter und die Wucht der Naturkräfte der wirkenden Kräfte der Finanz- und Bankenkrise von 2008 gegenüber, im Zentrum des Stücks ein Mann, der Professor, der im Bann und unter dem Druck beider Kräfte steht.
Der Zugzwang zwischen Ökologie und Ökonomie wird einerseits versinnbildlicht durch ein Kindheitstrauma des Wissenschaftlers, seiner Angst vor Blitz und Donner und Regen, was sich in einem notorischem Zählen zwischen Blitz und Donner ausdrückt, um zu wissen, wie weit das Unheil noch entfernt ist, andererseits ist er ein Opfer der Finanzkrise, in dessen Verlauf er alles verlor, was niemand wissen darf, und er zählt und zählt bald sein Erbe, um dem anderen Unheil zu entgehen.
Auch vereint sich in ihm eine weitere scheinbare Unvereinbarkeit, da er Zellforscher ist, ein Erbgutforscher, der zwar an der Spitze des menschlichen Wissens unserer Zeit arbeitet, gleichzeitig aber mit den Ängsten eines Urmenschen zu kämpfen hat.
Er reist in die Berge, um das Familiengut zu übernehmen, nachdem sein Bruder, ein Schriftsteller, nach langen Jahren der Abgängigkeit endlich für tot erklärt wurde.
Dies sieht er als seine Rettung, er will am nächsten Tag alles verkaufen.
Am Ort der gemeinsamen idyllischen Kindheit angekommen, ist der Erbgutforscher genötigt die Nacht im Dunkel seines Erbgutes zu verbringen. Im kargen Schein weniger Streichhölzer begutachtet er gierig seinen Besitz und die Schriften seines Bruders, welcher sich zuletzt ausschließlich mit der Romantik, mit Schiller und dem Wesen des Absurden beschäftigte: „Haben wir es nicht mit dem berechnenden Menschen zu tun, haben wir es entweder mit Liebe oder dem Absurden zu tun“.
Angesichts des baldigen Ausverkaufs aller seiner materiellen wie geistigen Werte seines Erbgutes, entschläft er erlöst unter den Tönen Beethovens.
Als der Tag anbricht, ist jedoch alles anders…
Zug um Zug muss er hinnehmen, dass ihm in Wahrheit gar nichts mehr gehört, da der Bruder, ein Schriftsteller, bereits alles verpfändete, um sein Lebenswerk über den absurden Menschen fertigzuschreiben. Bloß die „geistigen Rechte“ am Werk verblieben bei ihm und der Verleger ist bereits auf dem Weg, um darüber zu verhandeln.
Langsam begreift er, dass der stets belächelte Bruder sich ein Leben lang mit ihm beschäftigt hatte, mit dem „berechnenden Menschen“, und so bekommen die „geistigen Rechte“ für ihn plötzlich eine andere Bedeutung.
Am Ende, als die Nacht hereinbricht und das Unwetter in voller Wucht über alles was er verloren hat hinwegzieht, im Moment des Verlustes von allem, versteht er plötzlich seinen Bruder. Er hat verstanden, und er hat keine Angst mehr.
„Nach der fulminanten Theatertrilogie „Walzermembrane“, „Schreber“ und „Der Weltintendant“, legt der Dramatiker Joachim J. Vötter in gewohnt sprachmächtiger wie humorvoller Manier den Daumen an den Puls der Zeit.“
(Aus dem Programmheft)
Kritiken
„Sprachmächtig und humorvoll sind Vötters Theatertexte…“
Kronen Zeitung, vom 16.11.2013
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„Ist es Hommage oder Persiflage? (…) der Ton des Alten Meister wird so genau getroffen, dass es für Verstörung sorgt. Doch ist hier kein Stimmenimitator am Werk (…) Dramatiker Joachim J. Vötter, der mit seinem neuen Stück „Kopf im Rachen der Natur“ an der Baumgrenze den Ignorant und den Wahnsinnigen zusammenführt. Korrektur. Der Schein trügt. Die Rosen der Einöde stehen bei Vötter allein in voller Blüte.“
Mottingers Meinung, Online Kulturzeitschrift, vom 19.11.2013
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„Kopf im Rachen der Natur“ (…) und er ging bei der Persiflage auf den Literaturbetrieb (…) mit großer kabarettistischer Energie ans Werk“.
Kleine Zeitung, vom 27.11.2013
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„Neben den sezierten Gedanken, samt den Parallelen zwischen geistigen kleinsten Bausteinen und jenen der Natur, hat der Autor noch mit anderen Bausteinen einen dritte Dimension errichtet, die seine Analyse von Systemen vermittelt – jene der Worte.
Nicht nur zu Sätzen, Dialogen und Monologen – nein zu einem rhythmischen Stück Wortmusik – das durch höchst gelungenes Spiel des Sextetts lebendig wird, gespielt wie von einer Sprach-Rockband und nie auch nur im Ansatz zu einer theoretischen Abhandlung verkommt.“
Kurier, vom 24.11.2013
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Links
Link zum ORF-Beitrag auf Youtube:
Link zur einstündigen Sendung von Herbert Gnauer (Radio Dispositiv) zum Stück auf „cultural Broadcasting archive“:
Probenausschnitt, Erwin Leder und Andreas Patton, Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=3gaak8Jk4gM
Programmheft auf STUDYLIB:
https://studylibde.com/doc/6889054/document
Uraufführung
Eine Produktion des Theater SHOWinisten
Rollen / Besetzung:
Schriftsteller – Andreas Patton
Bruder des Schriftstellers – Erwin Leder
Assistentin – Lilly Prohaska
Verleger – Hubsi Kramar
Bauarbeiter – Bernd Charabara, Sascha Tscheik
Regie: Hubsi Kramar
Buch + Bühnenbild + Sounds: Joachim J. Vötter
Kostüme: Caterina Czepek
Produktionsleitung: Alexandra Reisinger
Technische Leitung: Markus Liszt
Sounddesign: Klaus E. Kofler
Mitarbeit: Eva Schuster
Theaterplakat: Günter Brus
Uraufführung
Premiere
18. November 2013 um 19:30 Uhr
OFF THEATER
Kirchengasse 41, 1070 Wien
Weitere Vorstellungen:
20.- 23. und 27. – 30. November 2013 um 19:30 Uhr
DER WELTINTENDANT - Eine Übersetzung (2010)
12. Oktober 1492. Ein Ruderboot wird vor der Insel „Guanahani“ zu Wasser gelassen. Christoph Columbus setzt von der „Santa Maria“ aus über zum Strand der „Neuen Welt“. Eine immerwährende Übersetzung zwischen der hinter uns gelassenen und in aller Unschuld empfangenen Geschichte, und den unberührten Stränden vor uns liegender Welten. Für das Stück erhielt der Autor ein Österreichisches Dramatikerstipendium
DER WELTINTENDANT
Eine Übersetzung
Für das Stück „Der Weltintendant“ erhielt der Autor ein Österreichisches Dramatikerstipendium
Freitag, 12. Oktober 1492.
Ein Ruderboot wird vor der Insel „Guanahani“ zu Wasser gelassen.
Christoph Columbus und weitere Repräsentanten der „Alten Welt“ brechen von der „Santa Maria“ auf zur letzten Etappe der Eroberung einer „Neuen Welt“.
Wie soll man dem Unbekannten vor sich die Herrlichkeit der hinter ihnen liegenden Welt übersetzen? Man setzt über – eine Übersetzung. Columbus und den Seinen ist bewusst, sie machen nun Geschichte.
Aber wie wird Geschichte gemacht?
Der baldige Auftritt auf der Bühne der Weltgeschichte will durchdacht, nichts dem Zufall überlassen sein, eine Generalprobe, oder aber „Admiralsprobe“.
Columbus, der „Weltintendant“.
Der jahrelang als „Idiot“ gehaltene Columbus am Bug, die aus Kerkern rekrutierten Seeleute, „Verbrecher“, rudernd im Heck, dazwischen dirigierend die Handlanger der Krone.
Doch wo beginnt Verbrechen und wo endet Idiotie?
Am Heck und am Bug?
Ist es nun die Übersetzung des Columbus, oder aber diese des im „Meer der Geschichte“ treibenden Weltkopfes. Eine immerwährende Übersetzung zwischen dem Bauch der „Santa Maria“, der hinter uns gelassenen und in aller Unschuld empfangenen Geschichte, und den ebenfalls unberührten Stränden der vor uns liegenden Welten.
Der Strand, die Zukunft, ist bereits zum Greifen nahe, und unter der Flagge einer Wirklichkeit gewordenen „höheren Mission“ zum Wohle der Menschheit kehrt man heim in die nackte Tyrannei.
Eine Welturauf-überführung…
Die Wahl des Ortes der Handlung fiel nicht beliebig auf den eines Bootes, denn es sind vorrangig zwei Begriffe, denen, auch in der Umsetzung des Bühnenbildes, in allen drei Stücke einen hohen Stellenwert eingeräumt wird: Heterotopie und Katharsis.
Michel Foucault, der den Begriff Heterotopie in seinem Vortrag „Andere Räume“ eingehend entwirft, weist unter anderen den Spiegel, Gärten und das Schiff als hochgradig heterotrophe Erscheinungen aus.
Spielen in „Die Walzermembrane“ Spiegel ein große Rolle, in Schreber der „Schrebergarten“, so erfährt diese Neigung in „Der Weltintendant“ sicherlich einen Höhepunkt, denn, wie Foucault befindet, kommt in keinem Bild der Entwurf der Heterotopie besser zum Ausdruck als in dem des Schiffs.
Hier, in der Fahrt des Schiffes von Ort zu Ort, deutet sich das Moment der Dynamik an, das, abgesehen von der Erwähnung von Übergangsritualen, ansonsten fehlt.
Als „Imaginationsarsenal“ und Garant für Träume wird das Schiff, für ihn „die Heterotopie schlechthin“, zum Ort des Möglichen und der Kritik.
Hörprobe
Kritiken
„Der Grazer Wortartist Joachim J. Vötter hätte sich schon längst weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient. Mit seinem Sprachfuror ist er, alles andere als epigonal, bestens eingebettet zwischen Bernhard, Schwab und Jonke, auch Beckett lässt wohlwollend grüßen.“
(Kleine Zeitung, vom 11.1.2010, von Werner Krause)
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„Sprachkunst im Beiboot des Christoph Kolumbus (…) Mit Hubsi Kramar als Regisseur, Andreas Patton als Christoph Kolumbus und einem sprach- und tonverliebten Ensemble wurde die unnachahmliche „Verdichtungslust“ des Autors kongenial umgesetzt (…)
Vötters zunehmend komödiantische Sprachkunst ist bestrickend und lässt einen ganz vergessen, dass man so nebenbei verfolgen durfte, wie „Verbrechen und Idiotie (…) die alte Welt in den Sand gesetzt haben“.
(Der Falter, Nr.3/2010)
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„Der sehr dicht geknüpfte Text reichert sich immer neu mit Bedeutungen an (…)
Knapp zwei Stunden sitzen der genialische Grenzgänger, die Verfechter handfester politischer Interessen und der „Pöbel“ gemeinsam in einem Boot auf dem „Meer der Geschichte“ hin- und herschaukelnd: eine aberwitzige Generalprobe für ihren historischen Auftritt auf der Weltbühne (…) das Stück jedenfalls ist durch den anspruchsvollen Text und die schauspielerische Leistung äußerst witzig und gelungen.“
(Der Standard, vom 14.1.2010)
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„Mächtiger dritter Teil des Ganzen (…)
Joe Vötters sprachgewaltiges Stück wurde im 3raum-Anatomietheater
in der Regie von Hubsi Kramar uraufgeführt (…) In der Hauptrolle war jeweils Andreas Patton anzutreffen (…) Ein bestens aufeinander eingespieltes Dreiergespann, das auch „Der Weltintendant – Eine Übersetzung“ zum Erfolg führte (…) Eine Übersetzung, die Vötter im gewohnten Sprachfuror vornimmt. Schräg bis hin zum Absurden sind seine Texte, die vom Team des 3raum-Anatomietheaters mit großem Einsatz und sprachlicher Präzision umgesetzt werden.“
(Kronen Zeitung, vom 13.1.2010)
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„Doppelbödige Wortspiele charakterisieren die lustig wankelmütige Inszenierung, getragen vom Meer der Weltgeschichte.“
(Wiener Zeitung, vom 13.1.2010)
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„Ein Stück, das wie die ersten beiden Teile der nunmehr abgeschlossenen Trilogie
(Die Walzermembrane, Schreber – eine Nervenromanze), extrem dicht, vielschichtig, rhythmisch, fast musikalisch daherkommt (…)
Viele Fragen und Gedanken zum Fortspinnen nach dem Theaterbesuch.“
(Kurier, vom 13.1.2010 – Onlineausgabe)
„Der Grazer Autor Joachim J. Vötter hatte zwei faszinierende Stücke geschrieben, die Hubsi Kramar im 3raum-anatomietheater in den letzten Jahren (preisgekrönt) inszenierte: „Die Walzermembrane“ und „Schreber – Eine Nervenromanze“ (…) Joachim J. Vötter zeigt in seinem vielschichtigen Text, wie eine „Alte Welt“ auch ihren führenden Protagonisten die Luft zum Atmen nimmt und wie schwierig, auch gefährlich, aber notwendig es ist, mit verbrauchtem Begriffsinventar Neues zu entdecken und zu denken, „eine Übersetzung“ – so der Untertitel – zu schaffen (…) Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind überragend – allen voran Columbus- und „Weltintendant“ – Darsteller Andreas Patton, der kürzlich auch in der Dramatisierung von Thomas Bernhards „Frost“ brillierte. Erwin Leder als „Monsignore“ ist in seiner asketisch-inquisitorischen Haltung – düster, voll heimlicher Leidenschaften, böse missionarisch – geradezu beängstigend rollendeckend (…) Man sollte sich das Stück im Ambiente des urigen Theaters in der ehemaligen veterinärmedizinischen Hochschule nicht entgehen lassen.“
(Bundeskanzleramt – Informationen aus Österreich - 18. 01. 2010)
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Links
Link zu einem Youtube-Präsentationsvideo (17:24 min.):
Link zum ORF-Beitrag auf Youtube:
Link zur einstündigen Sendung von Herbert Gnauer (Radio Dispositiv) zum Stück auf „Cultural Broadcasting Archive“:
URAUFFÜHRUNG
Eine Produktion von TAT t.atr Theater SHOWinisten
Besetzung:
Weltintendant / Christopher Columbus – Andreas Patton
Königin Isabella von Spanien – Elisabeth Prohaska
Geistlicher – Erwin Leder
Notar der Krone – Markus Kofler
Narr / Ruderer – Klaus Windbichler
Ruderer – Sascha Tscheik, Bernd Charabara, Thomas Reisinger
Team:
Regie: Hubert Kramar
Produktionsleitung: Alexandra Reisinger
Assistenz: Julia Gröblacher
Kostüme: Hanna Hollmann
Buch + Bühne + Sounds: Joachim J. Vötter
Sounddesign: Klaus E. Kofler
Grafik: Eva Schuster
PR: Gamuekl
Mit großem Dank an Hans Weigand, der sein Bild
„Rückkehr zum Planet der Affen in Los Angeles 2“
exklusiv für das Programmheft zur Verfügung gestellt hat.
Uraufführung
Premiere:
11. Jänner 2010, 3raum-Anatomietheater, Wien
Weitere Vorstellungen 13. – 30. Jänner
SCHREBER - Eine Nervenromanze (2008)
Über den Senatspräsidenten Daniel Paul Schreber (1842-1911 - Sohn des Namensgebers des Schrebergartens und Pioniers der Deutschen Heilgymnastik), der in der Nervenklinik das Buch „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken" schrieb, welches zum Zeichen für einen neuen Diskurs über Wahrheit und Wahnsinn wurde. Das Stück wurde vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit einer Prämie ausgezeichnet…
SCHREBER
Eine Nervenromanze
Das Stück wurde im Herbst 2009 vom BMUKK (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur) mit einer Prämie ausgezeichnet.
Im Zentrum der Betrachtungen steht die Person Daniel Paul Schreber (1842-1911), Gerichts-und Senatspräsident am Oberlandesgericht Dresden.
Schreber wird nach einer vernichtenden Niederlage bei seiner Kandidatur für die Nationalliberale Partei bei den Reichstagswahlen 1884 das erste Mal aufgrund hypochondrischer Vorstellungen in die Universitätsnervenklinik Leipzig eingeliefert.
1885 tritt er den Dienst als Richter wieder an, bis zu seiner Ernennung zum Senatspräsidenten und der darauf folgenden erneuten Einweisung in die Nervenklinik 1892.
1900 wird Schreber vom Oberlandesgericht Dresden, dessen Senatspräsident er war, entmündigt. Er beginnt zur Wiedergewinnung seiner rechtlichen Mündigkeit in der Nervenheilanstalt das Buch „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“ zu schreiben.
Der „Fall“ Schreber.
In diesem Zustand, an der untersten Stufe der gesellschaftlichen Leiter, entmündigt, in einer Zelle für Tobsüchte und für geisteskrank erklärt, verzerrt sich die Anatomie von Macht, Recht, Mündigkeit, Sprache, diametral zu Herrenmenschenvisionen, Größenwahn, „Aufschreibsysteme“, „Denkzwänge“ und „Brüllwunder“, wie Schreber selbst ein symptomatisches „Vorzeichen“ für einen noch kommenden Wahnsinn ist.
Denn ein anderes „Brüllwunder“ in Wien, ebenfalls an der untersten Stufe der Gesellschaft angekommen, wird dieses von dort in die Welt bringen, politisch jedoch nicht scheitern.
Beide verkündeten die Erschaffung einer neuen Menschenrasse.
Schreber steht, laut seinen Aufzeichnungen, als „Auserwählter“ und „letzter Lebender auf Erden“ über eine wortlose „Nervensprache“ durch Strahlen aus dem Äther direkt mit Gott in Verbindung, denn die Welt ist bereits untergegangen, alles was Schreber wahrnimmt ist bloß Schein, eine Kulisse.
Gott will ihn, den „sittsam Tüchtigsten unter den gelebt habenden“, in ein Weib verwandeln, um mit ihm die reine Menschenrasse aus dem Geist des deutschen Volkes zu gebären, und zu diesem Zweck in den Wahnsinn, in die Willenlosigkeit treiben. Das aus Schreber herauswirkende bigotte Gedankengepräge, in erstaunlich kompakter Form, hat den Ursprung in der erbarmungslosen Erziehung seines Vaters, des Kinderarztes und Pädagogen Daniel Gottlieb Moritz Schreber, berühmt geworden als Namenspatron des „Schrebergartens“ und recht zweifelhafter Pionier der „Deutsche Heilgymnastik“, verfasste Bücher wie: „Das Turnen vom ärztlichen Standpunkt aus, zugleich eine Staatsangelegenheit“ oder „Der Hausfreund als Erzieher und Führer zu Familienglück, Volksgesundheit und Menschenveredelung für Väter und Mütter des deutschen Volkes“.
Im Wahn, die „edlen“ von den „unedlen Keimen“ schon bei den Kindern zu trennen, entwickelte er etwa Schnür- und Fesselapparate, um so Kindern rechte Haltung zu „schenken“. Diese oft schmerzhaften Methoden der Erziehung wurden an seinen Söhnen Daniel Paul und Daniel Gustav erprobt.
Daniel Gustav Schreber war ebenfalls Richter und erschoss sich 1877.
Mit seinen „Denkwürdigkeiten“ verfasste er weniger einen psychiatrischen Erfahrungsbericht oder therapeutische Sitzungsprotokolle, als vielmehr die Autobiographie eines Wahns, der in seiner Genauigkeit und Offenheit bis heute seinesgleichen sucht.
Und als Mittel dazu entdeckte er die Sprache, nun in einem neu gefundenen oder neu erfundenen ent-mündig-ten Sprachzusammenhang, als Zeuge gegen das Urteil der Geistesgestörtheit und Unmündigkeit vor den verbliebenen Hohen Ehren der Kollegen seines verblichenen Ichs. Das Oberlandesgericht Dresden hob 1903 die Entmündigung im Hinblick auf Schrebers elaborierten sprachlichen Ausdruck auf und erkannte den „Erinnerungen“ des Klägers „hohen Ernst und das Streben nach Wahrheit“ zu.
Schrebers Schrift wurde zum Zeichen für einen neuen Diskurs über Wahrheit und Wahnsinn, die auch Siegmund Freud in der Entwicklung der Psychoanalyse heranzog.
Bis heute ist uns der „Schrebergarten“ als eine „unverrückbare“ und allseits beliebte Keimzelle der Erholung von alltagsbedingten „Einschnürungen“ erhalten geblieben, gegenwärtig in Bezug gebracht ist dazu aber auch die Erforschung der „Zelle“ in der Genetik („Stammzellen“, „Ur-Teile“), welche ihre rechtliche Anerkennung zu finden sucht, von hoher Aktualität.
Kritiken
„Hier wird nun seit einigen Jahren das atemberaubendste, grenz- und gattungsübergreifende Theater in Wien geboten, das Artaud und Brecht begeistert hätte. Jüngste Sensation war die Uraufführung des Stücks „Schreber – Eine Nervenromanze“ – Buch und Bühne: vom Architekten, Musiker und genialen Autor Joachim J. Vötter…“
(Bundeskanzleramt/Bundespressedienst – Informationen aus Österreich Nr.24/08, Internationale Aussendung in drei Sprachen)
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„Die tiefsinnige Sprache, überzeugende Schauspieler und stimmige Regie sorgen hier für einen beeindruckenden Abend.“
(Kronen Zeitung, 27.11.2008)
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„Regisseur Hubsi Kramar hat Schreber mit seinem kongenialen Hauptdarsteller Andreas Patton zwischen Kleingarten, Weltkugel und Irrenanstalt zum Leben erweckt (…)
Und Patton gibt sich ganz zwei sprachgewaltigen Geistesmenschen,
dem Autor und dem Porträtierten, hin.“
(Falter, Nr. 49/2008)
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„Neben der starken Performance Pattons (…) Erwin Leder und Christian Kainradl als komisches Psychiater-Duo und Elisabeth Prohaska als Karikatur von Schrebers Ehefrau…“
(Kurier, 26.11.200, vier von fünf Punkten der Kurier-Wertung)
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Links
Link zu einem Youtube-Präsentationsvideo (1:24 min.), längere Version in Vorbereitung:
Link zum Ö1-Beitrag auf Youtube (Audio):
Uraufführung
Eine Produktion von: TAT t.atr Theater SHOWinisten
Rollen / Besetzung:
Daniel Paul Schreber – Andreas Patton
Frau Schreber – Elisabeth Prohaska
Dr. Flechsig – Erwin Leder
Dr. Täuscher – Christian Kainradl / Markus Kofler (bei der Wiederaufnahme)
Turner / Wärter / Richter – Sascha Tscheik, Philipp Tscheik, Thomas Reisinger,
Bernd Charabara, Klaus Windbichler
Regie: Hubert Kramar
Buch + Bühnenbild + Sound + Visuals: Joachim J. Vötter
Produktionsleitung: Alexandra Reisinger
Kostüme: Hanna Hollmann
Sounddesign: Klaus E. Kofler
Assistenz: Julia Gröblacher
Theaterplakat: Günter Brus
Uraufführung
Premiere
24.11.2008, im 3-raum Anatomietheater Wien
Weitere Vorstellungen:
26.-29.11 und 3.-6.12.2008
Wiederaufnahme im April 2009
Termine: 27., 29. und 30. April
DIE WALZERMEMBRANE - Eine Annäherung (2006)
Eine Annäherung an den Streichinstrumentenbaumeister, Musiker, Architekten und Politiker Ferdinand Schuster, welcher sich 1972 im Hochschwabgebirge das Leben nahm.
Das Stück wurde vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit einer Prämie ausgezeichnet…
DIE WALZERMEMBRANE
Eine Annäherung
Das Stück wurde im Herbst 2007 vom BMUKK (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur) mit einer Prämie ausgezeichnet
„Die Walzermembrane“ ist eine Annäherung an den Streichinstrumentenbaumeister, Musiker, Architekten, Theoretiker, Hochschulpädagogen und Politiker Ferdinand Schuster, welcher sich 1972, nach Nervenklinikaufenthalten, im Hochschwabgebirge
aus freien Stücken das Leben nahm.
Ferdinand Schuster, der sich bereits in einer zutiefst erschütterten Geistesverfassung befindet, wird in seinem Arbeitsraum von einem jungen Schriftsteller besucht.
Ungebrochen jedoch ist sein gestalterischer Willen, welcher aber nach mehreren Zusammenbrüchen bereits ins Leere, in irreale Räume unserer Wirklichkeiten greift.
Die Auslotung und Gestaltung der Gegenwart, sein lebenslang verfolgtes Anliegen, schwebt vor den Augen des Schriftstellers förmlich im Raum, ist einmal das Spiel Glenn Goulds auf dem Klavier, das „Gouldsche Summen“, dann wieder sein Hauptwerk, welches kurz vor der Fertigstellung steht, die „Walzermembrane“, ein Modell des Mittelatlantischen Rückens, der Riss, die „ewige Wunde“ zwischen der „Alten“ und der „Neuen“ Welt, für Schuster schlicht: die GEGENWART.
In Eile, sich seiner verheerenden Situation bewusst, versucht er den „Raum der Gegenwart“ zu realisieren, welchen er zuletzt wieder mit den Augen seiner Anfänge als Streichinstrumentenbaumeister begreift, instrumentalisiert, als eine zum Instrument gewordene Welt („Staatsinstrument“) dessen Herzstück die „ewige Wunde“ ist. Doch die offensichtliche Gleichgültigkeit der Handwerker, Glasermeister Kratky und seine Gehilfen, kostet ihm letztendlich den Verstand, denn alles spitzt sich auf den letzten Baustein hin zu: den WAHNSINN.
Ein sich Verströmen in Ozeanen der Denkkraft über die Nautik unserer Geschichte, Aufraffungen und Erschöpfungen bis zum unaufhaltsamen Versinken in der Dunkelheit.
Der Architekt und Schriftsteller Prof. Friedrich Achleitner über Ferdinand Schuster:
„… der Einzige hierzulande, der den Ansatz zu einer umfassenden Theorie gewagt hat (…) der unausgesetzt versucht hat, die Position seiner Entwicklung auch verbal zu formulieren (…) einer der als Architekt zu gebildet, als Theoretiker ein zu künstlerischer Kopf war, als nicht an seinem Funktionalismus festgehalten zu haben, wohlweislich die theoretischen Grundsätze des historischen Funktionalismus hinter sich lassend, zuletzt gesteigerter in die Wittgensteinsche Philosophie hineinging…“.
(Aus dem Buch: Ferdinand Schuster 1920-1972)
Kritiken
„Selten blüht großes zeitgenössisches Theater so im Verborgenen“
(Der Falter Nr.16, 2007)
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„Die Aufführung mit Andreas Patton ist ein verstecktes Juwel des zeitgenössischen Theaters“
(Der Falter Nr.16, 2007)
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“Dieser Text verlangt nach einer faszinierenden Schauspielerpersönlichkeit.
Andreas Patton als Herr Professor erweist sich als echter Goldgriff.
Die Gedankenspiele betreibt er mit einer Ernsthaftigkeit, die sofort fesselt.
Da wirkt nichts prätentiös oder aufgesetzt.
Hinreißend schön ist auch Vötters Bühnenbild”
(Kronen Zeitung, 1.12.2006)
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„In Ehrfurcht, dennoch mit bittersüß-feiner Komik gegenüber der Person Ferdinand Schuster und seinen Leistungen gelingt Joachim J. Vötter ein neues österreichisches Stück von höchstem literarischem Rang“
(Der Standard, 19.4.2007)
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„Genial spielt Andreas Patton den Grenzgang zwischen Erkenntnissuche und Wahnsinn“
(Kurier, 26.4.2007, Fünf von fünf Punkten in der “Kurier”-Theaterkritik!)
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„Joachim J. Vötters wuchtige Walzermembrane“
(Kleine Zeitung, 14.4.2007)
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Links
Link zu einem Youtube-Präsentationsvideo (18:13 min.):
Link zur einstündigen Sendung von Herbert Gnauer (Radio Dispositiv) zum Stück auf „Cultural Broadcasting Archive“:
Uraufführung
Ein Theaterstück über den Architekten und Universalisten Ferdinand Schuster (1920 – 1972)
von Joachim J. Vötter
Eine Koproduktion von Intro-Graz-Spection und Theater SHOWinisten
Rollen / Besetzung:
Andreas Patton – Ferdinand Schuster
Andreas Erstling – der junge Schriftsteller
Sascha Tscheik – Glasermeister Kratky
Werner Gindl – der betrunkene Arbeiter
Thomas Reisinger – der kleine Arbeiter
Team:
Produktion: Hubsi Kramar & Christian Marczik
Regie: Hubsi Kramar
Produktionsleitung: Alexandra Reisinger
Buch + Bühnenbild + Sounds + Visuals: Joachim J. Vötter
Kostüme: Caterina Czepek
Uraufführung
Premiere Graz
29.11.2006 in der Generalmusikdirektion, Graz
Premiere Wien
4.12.2006 – 3raum-Anatomietheater
Weitere Aufführungen in Wien: 6., 7., 8. 12. 2006
Wiederaufnahme des Stückes im 3raum-Anathomietheater, Wien, 12.- 29. April 2007
Tanztheater
HALBHERZIG (2007)
Die Solo-Tanz-Theater-Performance „halbherzig – nur 125 Gramm sind flugfähig“ – von Astrid Seidler, getanzt von Pascale Staudenbauer, befasst sich 30 Minuten mit der (Ge)Wichtigkeit der Liebe.
Uraufführung anlässlich des „Body Navigation Festivals St. Petersburg“, Academy Theatre of Ballet of Leonid Jakobson – St. Petersburg...
HALBHERZIG
eine Tanztheaterproduktion von Astrid Seidler
Die Solo-Tanz-Theater-Performance „halbherzig – nur 125 Gramm sind flugfähig“ – von Astrid Seidler, getanzt von Pascale Staudenbauer, befasst sich 30 Minuten mit der (Ge)Wichtigkeit der Liebe.
„Liebe …
…ausgesetzt in toten Winkeln ist Maske,
in die sich die Welt drückt,
in die die Welt sich um sich drückt
in die die Welt sich um ihr Leben drückt.“
(Joachim J. Vötter)
Uraufführung:
anlässlich des „Body Navigation Festivals St. Petersburg“,
im Rahmen des dritten „International Festival of Contemporary Arts St. Petersburg“, RU
Ort: Academy Theatre of Ballet of Leonid Jakobson – St. Petersburg
Datum: 15.7.2007
Weitere Aufführungen beim “tanz-house Festival 2008”, ARGE-Kultur Salzburg,
sowie in Klagenfurt
Idea and Production: Astrid Seidler
Performance: Pascale Staudenbauer
Text: Joachim J. Vötter
Costume: Suzanna Benedetti
Product Design: Fritz Pernkopf
Mit Unterstützung von:
bm:ukk, Land Kärnten und Österreichische Botschaft
Kritiken
„An ironically light intimate love story, that encourages us to fall in love over and over again.“
(Body Navigation Festival, Russia, 2007)
Link zu „Halbherzig“ – Instant Kompanie:
https://www.argekultur.at/Event/9281/instant-kompanie-astrid-seidler-graz-halbherz
Theater-Mitwirkung
HUBSI KRAMAR / LEONARD COHEN GALA - Dance me to the end of Love (2018)
„Unfassbar! Der schrägste Paradiesvogel, der Wiens Theaterlandschaft seit Jahrzehnten bereichert und in Atem hält, ist unglaubliche 70 Jahre alt – Hubsi Kramar!" Mit: Hubsi Kramar, Dagmar Bernhard, Sonja Romei, Lucy McEvil, Stefano Bernardin, Christian Strasser, Markus Kofler, Joachim J. Vötter, Patrik Huber...
HUBSI KRAMAR / LEONARD COHEN GALA
Dance me to the End of Love
„Dem Publikum eine Freude machen“ das war die Antwort auf die Frage von Thomas Gratzer was Hubsi Kramar anlässlich seines 70ers und seines 50 jährigem Bühnenjubiläums, noch dazu 20 Jahre Überlebenskünstler am 20. u. 21. April 2018 im Rabenhoftheater, machen möchte.
Und womit? Ganz einfach, das Einfachste ist doch das Beste: Eine LEONARD COHEN GALA gemeinsam mit wunderbaren Kollegen singen und dazu schräge und lustige, wahre Geschichten aus einem abenteuerlichen bisweilen, verwegenem Künstlerleben eines richtigen 68ers. Sex, Drugs & Rock’n Roll und wie da so gelebt und was draus geworden ist.
Mit: Hubsi Kramar,
Dagmar Bernhard, Sonja Romei, Lucy McEvil, Stefano Bernardin, Christian Strasser, Markus Kofler, Joachim J. Vötter, Patrik Huber
Musikalische Leitung: Martin Kratochwill
Band: Martin Kratochwill, Georg Mauerhofer, Christian Strasser, Eva Schuster, Günther Schiebeck, Edith Lettner, Gerd Schuller, Michael Reitinger, Aliosha Biz und Nicolai Turkovic
Kostüme: Caterina Czepek
Video: Bernhard Mrak
Regieassistenz: Ulrike Reisinger
Premiere:
20. März 2018 – 20:00 Uhr – im Rabenhof-Theater (Rabengasse 3, 1030 Wien)
Wegen anhaltenden Erfolges gab es 7 Zusatzvorstellungen
„Unfassbar! Der schrägste Paradiesvogel, der Wiens Theaterlandschaft seit Jahrzehnten bereichert und in Atem hält, ist unglaubliche 70 Jahre alt – Hubsi Kramar!
Eigentlich ein totales Jubiläumsjahr: Der Tatort-Publikumsliebling stand im legendären 1968er-Jahr, also vor 50 Jahren, zum ersten Mal auf der Bühne. 1978, also vor 40 Jahren, produzierte er seine erste Solo-Show, und vor 20 Jahren startete er seine Karriere als berühmt-berüchtigter Adolf Hitler-Impersonator in der Kult-Show „Überlebenskünstler – Dr. Helmuth Zilk im Gespräch mit Adolf Hitler“, welche auch am Rabenhof seit zehn Jahren höchst erfolgreich gespielt wird. Das unbeugsame, nimmermüde Enfant terrible schenkt nun sich und seinem Publikum einen traumhaften Abend mit Liedern von Leonard Cohen.
„Ich bedanke mich dafür, dass ich 70 wunderbare Jahre leben und schaffen durfte. Am schönsten ist es für mich, anderen Freude zu bereiten. Mein Leben: Alles Theater.
Und was für eins!“
Mit von der Partie sind seine langjährigen Mitstreiterinnen und Mitstreiter Lucy McEvil, Stefano Bernardin, Sonja Romei, Dagmar Bernhard, Markus Kofler, Joachim J. Vötter und Patrik Huber musikalisch begleitet von Martin Kratochwil & Band.
Hubsi Kramar wurde am 27. Juni 1948 in Scheibbs in Niederösterreich geboren und studierte am Max Reinhardt Seminar. Er startete seine Karriere am Burgtheater und an der Wiener Staatsoper, studierte in Harvard postgradual, nahm Unterricht bei Regisseur und Theaterreformer Jerzy Grotowski in Polen, bei dem Theater- und Opernintendanten Jérôme Savary in Paris und am La MaMa Experimental Theatre Club in New York.
Auf Kramars Konto gehen etwa 50 Inszenierungen, er schrieb 30 eigene Theaterstücke und Performances und war in 40 TV- und Filmrollen als Schauspieler zu erleben. Kramar gründete mehrere eigene Theatertruppen, erregte mit seinen politisch-theatralen Interventionen auch immer wieder internationales Aufsehen, u. a. im Jahr 2000 als Adolf Hitler am Opernball oder 2009 mit seiner Keller-Soap „Pension Fritzl“.
Hubsi Kramar wirkte als Darsteller in Hollywood-Produktionen wie „Projekt: Peacemaker“ mit George Clooney und Nicole Kidman und „Schindlers Liste“ unter der Regie von Steven Spielberg mit.
Zu den Auszeichnungen, mit denen Kramar für sein Schaffen geehrt wurde, zählt die Kainz-Medaille, der Nestroy-Theaterpreis, der Deutschen Kleinkunstpreis das Goldene Verdienstzeichens des Landes Wien.“
(Homepage Theater Rabenhof)
MAGIC AFTERNOON - reloaded (2011)
Die Jubiläumsaufführung zum 70-sten Geburtstag Wolfgang Bauers: „Magic Afternoon“ im Altersheim. Mit: Dolores Schmidinger, Lilly Prohaska, Hubsi Kramar, Karl Ferdinand Kratzl, Alexandra Reisinger, Erich Joham…
Von der Tageszeitung „Kurier“ in der Kategorie „Alternativ“ als das Stück des Jahres 2011 gewählt…
MAGIC AFTERNOON
Reloaded
Das Stück wurde von der Tageszeitung „Kurier“ in der Kategorie „Alternativ“ als das Stück des Jahres 2011 gewählt.
Wolfgang Bauer – Magic Afternoon
Mit „Magic Afternoon“ gelang dem damals 27-jährigen Grazer Dramatiker
Wolfgang Bauer der Durchbruch. Zunächst von 30 Verlagen und Bühnen abgelehnt, wurde das Stück 1968 in Hannover uraufgeführt.
Ein Sensationserfolg.
Kein Propagandatraktat, eine – auf den ersten Blick – hyperrealistische Milieustudie einer Bohemeszene. Zwei Paare: Charlie und Birgit, Joe und Monika. Studie ist eigentlich schon zu viel gesagt. Irgendwo in ihrem Zimmer scheint eine geheime Kamera gesteckt zu haben, und die Abschrift ist das Stück.
„ Magic afternoon – reloaded“
Die Jubiläumsaufführung zum 70-sten Geburtstag Wolfgang Bauers
Dolores Schmidinger und Hubsi Kramar, zwei sogenannte 68er, hatten früh den Wunsch dieses Stück zu spielen, wenn sie selbst auf den 68er zugehen.Die Vergangenheit kehrt auf komisch tragische Weise in der Gegenwart wieder.
Die Bedeutungen sind dramatisch verschoben oder werden erst so richtig sichtbar. Plötzlich durchweht eine Beckett´sche Dimension diese Verhaltensstörungen der Protagonisten.
„Das Wort ist eine Krücke“! Dieser Satz von Wolfgang Bauer ist ein Schlüssel zu diesen scheinbar banalen Dialogen dieses Stückes der Generation der 68er.
Es besteht ein großer Widerspruch zwischen love, love, love und der latenten Gewalt zwischen den beiden Paaren. Ein Leitmotiv dieser Inszenierung ist aus dem Manifest der Happy Art & Attitude von Wolfgang Bauer und Gunter Falk(1965):
„Endlich wird es auch gelingen, aggressive Tendenzen, die ja gleichfalls nicht unterdrückt werden sollen, doch für den Einzelnen wie für den Anderen schädlich sind, „spielerisch abzufangen“.
URAUFFÜHRUNG
Mit:
Dolores SCHMIDINGER (Birgit))
Lilly PROHASKA (Monika)
Hubsi KRAMAR (Charly)
Karl Ferdinand KRATZL (Joe)
Joachim J. VÖTTER (Musicman)
Alexandra REISINGER (Betreuerin)
Erich JOHAM (The Bubble-Man)
Team:
Regie: Hubsi KRAMAR
Produktionsleitung: Alexandra REISINGER
Ausstattung: Gerhard FRESACHER
Eine Koproduktion von:
Theater SHOWinisten & Intro-Graz-Spection
WIEN-PREMIERE: 5. 9. 2011(20 Uhr)
Weitere Vorstellungen:
7. – 10., & 14. – 17. & 22. – 24. 9. 2011 (20Uhr)
GRAZ-PREMIERE: 19. 9. 2011 (20 Uhr)
Weitere Vorstellungen:
20. + 21. 9. 2011 (20 Uhr)
im P.P.C.
A-8020 Graz, Neubaugasse 6
Bühnenbild
KOPF IM RACHEN DER NATUR (2013)
Hier wird nicht nur ein Bühnenbild gezeigt, es ist mehr ein „Making of“, "Behind the Scenes" und eine Verbeugung vor den vielen helfenden Händen. Mit dabei: Günter und Ana Brus, Bernhard Lang, Ernst Kurt Weigel, Klaus E. Kofler, Lilli Crina Rosca…
DER WELTINTENDANT - eine Übersetzung (2010)
Hier geht die Reise nach Graz, Marano Lagunare, Salzburg, Wien.
Mit an Bord: Burkard Stulecker, Bernhard Lang, Hanna Hollmann, Klaus E. Kofler, Karl, Julia Gröblacher, Peer Reeh, (Dr. techn. Arch.) Andreas Mayer, der Fischer von Marano Lagunare…
SCHREBER - eine Nervenromanze (2008)
Der Schrebergarten wird zur Nervenheilanstalt, diese bewegt sich dann bedrohlich wie „Die Woge“ von Hokusai auf das Publikum zu. Es bedurfte dafür einer eigenen Choreographie für die Turner/Wärter. Auch mit dabei: Günter und Ana Brus, Bernhard Lang, Josef Wurm, Mario Lang, Julia Gröblacher, in Memoriam Sabine Schlick…
DIE WALZERMEMBRANE - eine Annäherung (2006)
Eigentlich hielten mich anfangs die meisten für diesen Bühnenbildentwurf für ein wenig verrückt: zwei 40 m2 große Weltkarten, 6 riesige Spiegelwände, ein Hängemodell des „Mittelatlantischen Rückens“ aus 580 Kugeln. Am Ende schrieb die „Kronen Zeitung“ dann beruhigender Weise doch: „Hinreißend schön ist auch Vötters Bühnenbild“…
Bücher
DER GEKREUZIGTE GARTEN - Roman (2022/23)
Die erste Fassung des Romans (400-seitiges A4 Manuskript) mit dem Titel „Genius Morbi“ entstand vor 20 Jahren. Auszüge aus dieser ersten Fassung dieses bis heute unveröffentlichten Romans gewann auch sogleich Literaturpreise und Teile daraus sind auch in meinen Theaterstücken zu finden. Wenn man so will, das „Mutterschiff“ meiner literarischen Arbeit, welches nun endgültig fertig ausgearbeitet wird…
DER GEKREUZIGTE GARTEN
Roman
Die erste Fassung des Romans mit dem Titel „Genius Morbi“ entstand vor 20 Jahren, Umfang 400 Seiten A4. Auszüge aus dieser ersten Fassung dieses bis heute unveröffentlichten Romans gewann auch sogleich Literaturpreise und Teile daraus sind auch in meinen Theaterstücken zu finden.
Wenn man so will, das „Mutterschiff“ meiner literarischen Arbeit.
Aufgrund der ununterbrochenen Arbeit als Dramatiker und Librettist blieb dies Manuskript in der Schublade, wurde aber über die Jahre immer wieder umgearbeitet.
10 Bühnenwerke, 2 Bücher und zahlreiche Veröffentlichungen später wird nun dieser Roman unter dem Titel „Der gekreuzigte Garten“ endgültig fertig ausgearbeitet.
Da viele Passagen dieser Prosa in die dramatischen Texte geflossen sind, ist es nun ein Anliegen, dies umzukehren und das, was man in den vielen Jahren an Arbeit für das Theater für sich an Stil gewonnen konnte, in die Prosa zurückfließen zu lassen.
Geplanter Umfang: etwa 800 Buchseiten.
Geplante Fertigstellung: 2023
Ein vorläufiges Manuskript-Exemplar der Urfassung „Genius Morbi“ im Umfang von etwa 300 A4 Seiten wurde 2002 vom Franz Nabel Institut für Literaturforschung erfasst:
https://franz-nabl-institut.uni-graz.at/de/bestaende/vor-und-nachlaesse/bestandsuebersicht/voetter-joachim-j/
SONDEREDITION IN 2 BÄNDEN – EDITIERTE ORIGINAL-MANUSKRIPTE 2006-2019
Eine Sammlung der ersten 10 Bühnenwerke, in wirklich exquisiter Ausarbeitung. Acht Sprechtheaterstücke, zwei Libretti, jeweils mit Stück-Einführung, Synopsis und Kritiken, insgesamt 560 Seiten A4...
Sonderedition – Editierte Original-Manuskripte 2006-2019
Sammlung der ersten 10 Bühnenwerke in zwei Bänden
Eine Sammlung der ersten 10 Bühnenwerke, in wirklich exquisiter Ausarbeitung.
Acht Sprechtheaterstücke, zwei Libretti, jeweils mit Stück-Einführung, Synopsis und Kritiken, insgesamt 560 Seiten A4, jedes Exemplar handgefertigt in der Buchbinderei Thomas Eisendle (Sohn des Dichters Helmut Eisendle, bindet etwa auch für die Wiener Symphoniker), feiner „Vienna-Leinen“ (in Rot, Blau, Grün…) mit Goldprägung, streng limitiert, nummeriert und signiert, in einer Auflage von 70 Stück.
Ein wichtige Idee dabei war, keine Billigbuchproduktion zu fabrizieren, sondern regionale Klein- und Meisterbetriebe mit einzubeziehen.
Für SammlerInnen und LiebhaberInnen.
STÜCKE I (250 Seiten):
DIE WALZERMEMBRANE
SCHREBER
DER WELTINTENDANT
YORICK STIRBT
HEMMA (Musiktheater/Komponist: Bernhard Lang)
STÜCKE II (311 Seiten):
KOPF IM RACHEN DER NATUR
WAS WOLLEN DENN ALLE VON SHAKESPEARE?
JOHANN (Musiktheater/Komponist: Gerd Schuller)
AMERICAN MEPHISTO
LIEBE, FREIHEIT, WAHRHEIT, TOD
Anfrage via Email…
WÖRTER DIE DER NACHT GEHÖREN (2011)
Textsammlung: Erzählungen, Lyrik, Theatertextauszüge, Briefe etc.
Mit Beiträgen von: Bernhard Lang, Hubsi Kramar, Andreas Patton...
Verlag: Edition Keiper
WÖRTER DIE DER NACHT GEHÖREN
Buchveröffentlichung
288 Seiten, edition keiper, Graz, 2011
Erscheinungstermin: 25. November 2011
Mit Zeichnungen von Josef Wurm und Günter Schimunek,
sowie einem Nachwort von Univ. Prof. Dr. Hugo Keiper.
Coverlayout: 360design, Peter Respondek und Dominic Flik
ISBN 978-3-9502761-0-7
„Ein erfrischend kaleidoskopisches Potpourri des Werks eines Erzählers, Dramatikers, Theoretikers, Lyrikers, über den Werner Krause (Kleine Zeitung) schrieb: „Der Grazer Wortartist Joachim J. Vötter hätte sich schon längst mehr Aufmerksamkeit verdient. Mit seinem Sprachfuror ist er, alles andere als epigonal, bestens eingebettet zwischen Bernhard, Schwab und Jonke, auch Beckett lässt wohlwollend grüßen“.
(Klappentext)
Stimmen zum Autor:
„Die Prosa ist ein Feuerwerk voll Phantasie…ein lustvolles Erzählen, mit großem Hintergrundwissen und Können dem Leser nahe gebracht wird, der diese Erzählung sicher mit einem Schmunzeln genießt“
(Aus dem Spruch der Jury des Literaturpreises der Akademie Graz 2006)
„Und wieder die Musik: es ist der treibende Rhythmus dieser Sprachfluchten, der an Rock-Texte erinnert…Vötter baut seine Welten als Gsellmannsche Maschinerien, angetrieben von der perpetuum mobile Kraft dieser Sprachenergie.“
(Bernhard Lang – Komponist)
„Die Walzermembrane“ ist tatsächlich ein kleines Theaterwunder. Kritiken und Publikumsreaktionen waren enthusiastisch…“
(Hubert Kramar – Theatermacher)
„Es ist Sprachkunst und verdankt sich dieser im eigentlichen, ursprünglichen Sinne, ist feinnervig, oftmals ’nervös‘, wie wir es von manchen Figuren E.A. Poes kennen, fein und kunstvoll ziseliert, in filigraner Schönheit wie liminaler Zerbrechlichkeit aus dem Material der Sprache getrieben…“
(Univ. Prof. Dr. Hugo Keiper im Nachwort)
Kritiken
„Wortgewaltige Textsammlung (…) Es weist Joachim J. Vötter als einen überaus wortgewaltigen Autor aus, der mit prallen, geradezu berstenden Bildern ebenso gewandt hantiert wie mit subtilen, ja zärtlichen Gedanken. „Wörter die der Nacht gehören“ ist aber mehr als nur ein spannender Einblick in den Kopf des Dichters, es ist auch ein faszinierendes Gemälde des Umfeldes, in dem Vötter agiert. Ergänzt durch Illustrationen von Josef Wurm und Günter Schimunek sowie Gastkommentaren von Hubsi Kramar und Bernhard Lang ist dem Keiper-Verlag ein veritables Kunstwerk gelungen.“
© Tageszeitung „Kronen Zeitung“, vom 11.12.2011
Links:
Edition Keiper:
https://www.editionkeiper.at/shop/produkt/woerter-die-der-nacht-gehoeren/
Amazon DE:
https://www.amazon.de/Wörter-Nacht-gehören-Joachim-Vötter/dp/3950276106
„Wörter die der Nacht gehören“ in der Deutschen Nationalbibliothek:
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D1017315132
GÜNTER SCHIMUNEK - DER KUNSTVERMALUNGSVERFÜHRER (2004)
Kunstband zum Werk des Malers Günter Schimunek.
Mit Texten von Günter Brus, Wolfgang Bauer, Werner Schwab, Gerhard Roth, Helmut Eisendle, Gunter Falk…
Verlag: Bibliothek der Provinz
GÜNTER SCHIMUNEK
Der Kunstvermalungsverführer
Verlag publication PN°1-Bibliothek der Provinz, Weitra 2004, 160 S.
ISBN 3 85252 612 4
Herausgeber: Joachim J. Vötter
Idee, Produktion, Organisation, Redaktion, Layout: Joachim J. Vötter
Lektorat: Karin Buol-Wischenau
Mit einleitenden Betrachtungen von Elisabeth Fiedler und Günter Brus.
Mit Texten zu Bildern und Werk von:
Wolfgang Bauer
Helmut Eisendle
Max Gad (Mathias Grill)
Gerhard Roth
Alfred Paul Schmidt
Mit in Kooperation entstandene Arbeiten von:
Günter Brus
Helmut Eisendle
Gunter Falk
Werner Schwab
Präsentation des Buches anlässlich der Ausstellung „Was gafft uns an …?“, von Günter Schimunek, vom 26.8 – 26.9.2004 in der Neuen Galerie im Hof, Graz.
Kuratorin: Elisabeth Fiedler
Links:
Bibliothek der Provinz:
https://www.bibliothekderprovinz.at/buch/5406/
Universalmuseum Joanneum Bibliotheken :
http://literatur.stmk.gv.at:8893/PSI/redirect.psi&f_search=&pageid=1582121266.437790&sessid=db94-a6dd-e2c0-2079&get=GAU,13&query=SWT:IDN=4898&pool=UMJ1&
Hörbücher
WÖRTER DIE DER NACHT GEHÖREN - Hörbuch (2011)
Hörbuch zum gleichnamigen Buch.
Sprecher: Max Mayer, Andreas Patton, Erwin Leder, Karl Ferdinand Kratzl, Joachim J. Vötter
Verlag: Edition Keiper
WÖRTER DIE DER NACHT GEHÖREN
Hörbuch
Verlag: edition keiper, Graz, 2011
ISBN-10: 3950318488
Aufgenommen im TEKO-Studio, Wien
Aufnahmeleitung: Klaus E. Kofler
Illustration: Josef Wurm
Layout: 360design, Peter Respondek und Dominic Flik
Produzent: Joachim J. Vötter
Sprecher:
Andreas Patton
Max Mayer
Karl Ferdinand Kratzl
Erwin Leder
Joachim J Vötter
Link:
https://www.editionkeiper.at/shop/produkt/hoerbuch-woerter-die-der-nacht-gehoeren/
Hörprobe
Textbeiträge
LITERATUR OUTDOORS (2022)
Auf Einladung von Prof. MMag. Walter Pobaschnig ein Text zum Thema: GIVE PEACE A CHANCE _ Akrostichon for peace....
LITERATUR OUTDOORS (2022)
Literaturprojekte, Theater, Film, Fotografie, Buchbesprechungen
Auf Einladung von Prof. MMag. Walter Pobaschnig ein Text zum Thema:
GIVE PEACE A CHANCE _ Akrostichon for peace
Ein Akrostichon (von altgriechisch ἄκρος ákros, ‚Spitze‘, und στίχος stíchos ‚Vers‘, ‚Zeile‘) ist ein Gedicht (meist in Versform), bei dem die Anfänge von Wort- oder Versfolgen (Buchstaben bei Wortfolgen oder Wörter bei Versfolgen, auch Anfangssilben) hintereinander gelesen einen eigenen Sinn, beispielsweise einen Namen oder einen Satz, ergeben. Die deutsche Bezeichnung für diese literarische Form ist Leistenvers oder Leistengedicht.
Text:
Globalaktionärrische
Inflationsderwische
versinken vernetzungsverirrt
einhellig sich im Kreis nur noch mehr um die eignen Achsen drehend,
rund um den Erdball
und ganz so,
als drehte sich die Welt mit jedem Tag um weniger
Pontius Pilatus-pathologische Proporzprimadonnen
erbeten enden wollend euphemistisch in
algorithmusandächtiger
Champagnerlaune couragiert:
Erhöre uns, wir bitten dich, du heiliger Matthäus,
schütze Zürich, Jersey und Katar,
Dubai, Lichtenstein und Barbados,
Hongkong und die Ilse of Man,
und keinesfalls vergessen Panama!
Aber das ist diesbezüglich dir wohl klar…
Cayman Island-cholerische
Hedgefonds-Hasardeure grasen in den Vorgärten des Kommenden,
nagen stoisch an den jüngsten Trieben unsrer Endlichkeit,
als wärens Knochen und Gebeine jener Tage,
welche Zukunft auf den Schultern wollen tragen,
doch vor der Zeit der Blüte sind schon totgesagt und totverbucht,
an alledem, was noch um Form ringt und Gestalt,
und doch hier mitten unter uns in aller Stille Wurzeln schlagen
NASDAQ -, Nikkei -, New York Stock Exchange – hörige Neuzeit-Neppnomaden
nisten nachhaltigkeitsnihilistisch in ihnen nahegelegten Niedriglohnländern,
Chardonnay-beschwingte Chairmen chaten chic cäsarisch
um ihr Leben,
wenn’s sich einzig darum dreht,
wer denn nun welchen Knochen netto wird beheben
Er kriegt dies und sie kriegt das,
ich, du, er, sie, es, wir kriegen und ihr kriegt,
und wird auf diesem Wege nicht gekriegt,
wenn nicht ich krieg,
so wird er umgekehrt, der Spieß,
und dies Wort wird zum Gebot der Stunde: KRIEG,
so wie es Anfang ist und Ende,
Wurzel wie auch Auswuchs eines Dunkels,
wo Hunger ist die stärkste Waffe,
Dürre, Durst und all das Elend
aus unser aller menschlich finstern Seite,
dieser bleichen und tottiefen Nacht jener Tage,
die Zukunft auf den Schultern wollen tragen,
und doch hier mitten unter uns
in aller Stille
unbeirrt aufs neue Wurzeln schlagen
KRONEN ZEITUNG – KOLUMNE (2021)
Auf Einladung von Christoph Hartner und der Kronen Zeitung der Text „Krisenzeiten für den Humor“
Erscheinungsdatum: 25.3.2021...
KRONEN ZEITUNG – KOLUMNE (2021)
STEIRISCHE PERSPEKTIVEN
Auf Einladung von Christoph Hartner und der Kronen Zeitung der Text „Krisenzeiten für den Humor“
Erscheinungsdatum: 25.3.2021
„Lieber einen Freund verlieren als einen guten Witz.“ (Horaz)
Während der Lockdowns nutzte ich die Zeit, um meine Notizbücher zu sichten, die über die Jahre auf einen Umfang von etwa 15.000 Seiten angewachsen sind. Die jäh eingekehrte Entschleunigung bot sich an für diese Art von Resümee. Laut lachen musste ich beim Lesen eines Eintrages vom 29.9.2019: „Ich will die Welt ja in den Unsinn treiben. Die bleiben aber alle ernst. Das ist ihr Untergang.“ Womöglich war da unbewusst ein Satz des legendären deutschen Literaturkritikers Ludwig Börne (1786-1837) zu mir durchgesickert: „Ohne Witz […] kann man nicht auf die Menschheit wirken.“ Offensichtlich sickerte dieser Satz auch bis zu Donald Trump durch, denn am 22.8.2019 ist zu lesen: „Heute hat Trump einen Besuch in Dänemark abgesagt, weil die Ministerpräsidentin einen Verkauf von Grönland abgelehnt hatte.“
Ein gelungener Witz von Trump? Wenn man‘s nur wüsste.
2019 wars irgendwie doch noch lustiger. Obgleich mir im Jänner die Weltschieflage gehörig zugesetzt haben dürfte, steht doch da am 24.1.2019: „Manchmal denke ich, dieses Weltvehikel ist wie ein altes Haus, an dem wir keinen Handgriff mehr wert befinden getan zu werden, da wir wissen, dass es dem Verfall sowieso hoffnungslos preisgegeben ist. Aber wir mähen trotzdem noch den Rasen.“
Sehen Sie, schon wieder. Da könnte sich jemand denken, gut, da macht sich wer ernsthafte Gedanken, aber nein – Zack – sofort ein Scherzerl, das alles wieder über den Haufen wirft. Ich kanns anscheinend nicht lassen. Es ist zum Verzweifeln. Und doch, manchmal beschleicht es mich in diesen Tagen, dass es ein wenig an Humor mangelt, vor allem an Selbstironie. Ein großer Freund des Humors, des Witzes und des „Unsinns“ war ich zeitlebens. Das heißt ja, dass dieser Kerl ein „Romantiker“ ist, wird sich der eine oder die andere der geneigten Leserschaft nun denken.
Und ja, ich gestehe: Sie liegen völlig richtig! Denn die Romantiker hatten eine klare Gegenansage, angesichts der industriellen Revolution, der hämmernden Stahlwerke, der Ausbeutung von Kolonien und Optimierung der Gewinne, der Aktien, Bilanzen, Buchhalter….
Die Romantiker wandten sich gegen den berechnenden Menschen, plädierten für das, was außerhalb dieses Kosten-Nutzen-Zwanges liegt, so etwas beiläufiges wie „Geist“, betonten die Notwendigkeit der Miteinbeziehung des „Unsichtbaren“, Unkalkulierbaren, des Unvorhersehbaren, da wir die Welt halt nun mal nicht in ein immer enger und enger geschnürtes Korsett zwingen können. Und heutzutage wird’s wirklich eng, denkt man allein nur ans Klima. Aber unsichtbarer und unvorhersehbarer als uns der Virus erwischt hat, kanns ja kaum noch werden, oder? Irgendwie gar nicht romantisch.
Nur was hat das jetzt mit dem Witz zu tun?
Unsere übliche Konversation zielt meist auf etwas ab, ist berechnend. Die Pointe eines Witzes aber sitzt, wenn sie völlig unerwartet daherkommt. Sie steht sozusagen für das Unkalkulierbare. Ja, der Witz hat etwas Erlösendes, diese Spielart von Haushaltung mit dem Unvorhersehbaren. Von Alexander Kluge hörte ich den schönen Satz: „Im Kosmos geht kein Gramm verloren“. Da denk ich gleich: Die Natur hat ja von so etwas wie einem Finanzministerium noch nie was gehört. Umgekehrt schon.
Ich für mich mag das Motto „Leben und leben lassen“. Etwa so, wie ein Imker sich um sein Bienenvolk kümmert. Imkerei ist mir sympathisch, so rein von der Fairness her. Sollte unser Finanzminister das nächste Mal mit Imkerhaube und eingehüllt im dichten Rauch einer Imkerpfeife vor ein Mikrofon treten, wäre das ein Hoffnungsschimmer. Apropos Pressekonferenzen: Da tröstet mich ein Satz von Winston Churchill, der zum Thema der Diplomatie kurz und griffig bemerkte: „Blabla ist besser als Bumbum.“
Ich seh schon, ich werd wieder albern. Aber ich meins ja nicht böse.
Wie sagte Sir Peter Ustinov: „Erst dann wird etwas böse, wenn es nicht mehr komisch ist.“
Und böse sein ist nun echt nicht witzig.
GESTEN - Ausstellungskatalog (2017)
Anlässlich der Werkschau im Kunsthaus Weiz von Sigi Faschingbauer
Gesten – Sigi Faschingbauer
Ausstellungskatalog Kunsthaus Weiz
Vernissage: Donnerstag, 8. März 2017, 19.30 Uhr
Im Band enthalten: fotografische Dokumentation der Lese-Mal-Performance vom 19.10.2017 in der edition keiper.
„In der Stadtgalerie des Kunsthaus Weiz wird der Künstler Sigi Faschingbauer im März mit der Ausstellung Gesten zu sehen sein. Dem erfolgreichen Grafikdesigner, Autor und bildenden Künstler, der sich im Jahr 2000 aus allen kommerziellen Tätigkeiten zurückzog und sich unter anderem dem Studium der skripturalen Malerei zuwendete, wurden bereits zahlreiche Ausstellungen und Personalen gewidmet.“
(Kulturzeitung 80)
Link:
https://www.achtzig.com/2018/03/sigi-faschingbauer-im-kunsthaus-weiz-gesten/
DURCH ARBEITEN - Josef Wurm (2015)
Werkkatalog des Malers Josef Wurm
Mit Beiträgen von: Martin Behr, Valerie Fritsch, Duncan Watson…
Herausgeber: Heimo Bachlechner - Galerie Galerie, Wien
Durch arbeiten – Josef Wurm
Werkkatalog des Malers Josef Wurm
Herausgeber: Heimo Bachlechner – Galerie Galerie, Wien, 2015
Konzept und Gestaltung: Veronika Stabinger
Mit Textbeiträgen von:
Martin Behr
Valerie Fritsch
Duncan Watson
Joachim J. Vötter
Zu Josef Wurm:
*1984 – Fürstenfeld (AT) 2013 „Small Pieces”, Galerie Eugen Lendl, Graz (AT) 2014 „Atom für Künstler“ , galerie GALERIE (solo), Wien (AT) „Fatamorgana“ Kunsthalle Graz (solo), Graz (AT) 2015 „SzubREÀL“, MAMÜ, Budapest (HU) „I N S O M N I A“, galerie GALERIE (solo), Wien (AT) „Art Bodensee“ Art Fair, galerie GALERIE, Dornbirn (AT) „Cibus in Fabula“, EXPO 2015, Milan (IT) „Non Epiphanies“, galerie GALERIE (solo), Graz, (AT) 2016 „Supermarket“ Art Fair (Kunst Halle Graz), Stockholm (SE) „WIKAM“ Art Fair, galerie GALERIE, Wien (AT) „RAUMDECHRIFFRIERUNGEN“, galerie GALERIE (solo), Wien (AT) „Styrian art goes Istanbul”, Österreichisches Kulturforum Istanbul, Galerie Sommer, Istanbul (TR) „Motten:Zucht:Muszáj“, galerie GALERIE, Graz (AT)
Lebt und arbeitet in Budapest (HU)
Links:
Galerie Galerie, Wien:
http://www.galeriegalerie.com/KUeNSTLER/JOSEF-WURM/index.php/
Akademie Graz:
Hörprobe
STÜCKEBÖRSEKATALOG - Österreichische Dramatik der Gegenwart (2014)
Mit den Stücken: Die Walzermembrane, Schreber, Der Weltintendant, Kopf im Rachen der Natur
Herausgeber : Gerhard Ruiss, Ulrike Stecher/Literaturhaus Wien
Stückebörsekatalog 2014
Österreichische Dramatik der Gegenwart
Präsentiert werden über 1.000 Theaterstücke in Kurzbeschreibungen (mit allen zur Aufführung relevanten Angaben) von mehr als 640 Dramatiker/inne/n aus Österreich und Südtirol (mit Kontaktmöglichkeiten) sowie Adressen der wichtigsten deutschsprachigen Theaterverlage.
Stückebörsekatalog 2014
Hrsg., Red.: Gerhard Ruiss, Ulrike Stecher/ Literaturhaus Wien
180 S., brosch., DIN-A4,
ISBN 978-3-900419-45-5
Beinhaltet folgende Stücke:
Die Walzermembrane
Schreber
Der Weltintendant
Kopf im Rachen der Natur
ARTISTS IN ACTION - Josef Wurm (2010)
Text über den Maler Josef Wurm.
Internationale Kunstkartenaussendung der Helmut Marko Hotels: Augarten Hotel Art & Design und Schlossberghotel. Limitiert auf 700 Boxen, zweisprachig.
Artists in Action – Josef Wurm
Ein Text über Josef Wurm für die exklusive und internationale Kunstkartenaussendung „Artists in action“ der Helmut Marko Hotels: Augarten Hotel Art & Design und Schlossberghotel, mit den 2010 präsentierten Künstlern Gabriele Sturm & Josef Wurm.
Limitiert auf 700 Boxen
Zweisprachig
Dezember 2010
Link zu Josef Wurm:
https://www.kultur.steiermark.at/cms/beitrag/11622320/25711218
MEMORY - Remembering Jörg Schlick (2011)
Zum 60. Geburtstag des Künstlers Jörg Schlick. Mit Beiträgen von: Güner Brus, Peter Kogler, Albert Oehlen, Ferdinand Schmatz, Peter Weibel, Walter Grond…
Herausgeber: Petra Schilcher, Artelier Contemporary Ralph Schilcher, Artelier Collection Verleger: Artelier Collection GmbH, Graz
Memory
Remembering Jörg Schlick (1951-2005)
Herausgeber: Petra Schilcher, Artelier Contemporary Ralph Schilcher, Artelier Collection 2011 Verleger: Artelier Collection GmbH, Graz
Konzept und Redaktion: Petra Schilcher, Daniela Böhm, Marion Jansky
Lektorat: Iskra Buschek
DTP und Produktion: Joseph Windisch – art productions, Graz
1. Auflage: 1500 Exemplare
Mit Beiträgen von:
Altziebler Georg, Bauer Heidi, Bauer Jack, Behr Martin, Beit Andreas, Bleich-Rossi Gabriella, Blöchlinger Andres, Braun Lena, Breisach Niki, Brus Anna, Brus Günter, Buchmann Christian, Carl Rüdiger, Celedin Gertrude, Diethardt Reinhard, Draxler Saskia, Droschl Maximilian, Dziuba Gabriele, Eisendle Sigrid, Felbinger Gerhard, Fenz Werner, Fiedler Elisabeth,
Fiedler Stephan, Frisinghelli Christine, Fuchs Rainer, Gansterer Helmut, A., Goger Manfred,
Gostner Martin, Gottinger Ernst, Grabensberger Peter, Granit Tamer, Grilj Mathias,
Grond Walter, Hafner Daniel, Hartmann Detlef, Hoeck Richard, Höhne Andreas, Huber Axel, Hütter Frido, Johansson Sven-Åke, Kaup-Hasler Veronica, Kipcak Orhan,
Kippenberger Susanne, Kogler Peter, Kolleritsch Alfred, König Kasper, Kraus Karola,
Krebber Michael, Kriesche Richard, Kubinski Achim, Kupelwieser Hans, Lorenz Wolfgang, Marczik Christian, Mayer Hans-Jörg, Messner Johannes, monochrom, Müller Walter,
Nagel Christian, Neff Michael, Oehlen Albert, Orthofer Ingeborg, Pakesch Peter,
Pessler Monika, Peters Werner, Pieber Familie, Russek Frank, Russek Patricia, Sailer Helmut, Schmatz Ferdinand, Schuster Michael, Semotan Elfie, Ševčíková Jana, Ševčík Jiří,
Sommer Gerhard, Steps Heimo, Stocker Karl, Strablegg Markus, Strobl Helmut,
Strothjohann Ulrich, Titz Walter, Trenkler Thomas, Troger Gustav, Vötter Joachim J.,
Waldorf Günter, Waldorf Ulrike, Weibel Peter, Weigand Hans, Wolf Peter,
Wolff-Plottegg Manfred, Würthle Michel, Zach Karin, Zehrer Joseph, Zlotecki Dieter,
Zobernig Heimo
Link zu Artelier Contemporary:
KORNBLUMEN (2008)
Kunstbuch von Sigi Faschingbauer.
Mit Beiträgen von 36 namhafte steirische Künstlerinnen und Künstlern.
Verlag: edition keiper, Graz
Kornblumen
Kunstbuch von Sigi Faschingbauer
Der Auslöser: Ein Herrgottswinkel mit Hitlerbild und Kornblumenkränzchen in einer privaten Kärtner Mostschank Die Idee: Ein interdisziplinäres Projekt zum Thema Kornblumen.
Der Initiator: Sigi Faschingbauer.
Die Beteiligten: 36 namhafte steirische Künstlerinnen und Künstlern.
Das Ergebnis: Kornblumen, 206 Seiten, gebunden, durchgehend Farbdruck, mit Originalgrafik von Faschingbauer am Einband.
Verlag: edition keiper, Graz
Seiten: 206
ISBN13: 978-3-9502516-6-1
Erscheinungsdatum: 17.09.2009
Format: 31,0 x 24,5 cm; Gebunden; Buch fester Einband (Hardcover)
Herausgegeben von Sigi Faschingbauer mit einem Nachwort von Heimo Steps
Mit Beiträgen von:
Mathias Grilj
Birgit Pölzl
Flora Neuwirth
Clemens Setz
Ute Baumhackl
Barbara Frischmuth
Günter Eichberger
Joachim J. Vötter
Alfred Kolleritsch
Stephan Eibl Erzberg
Andrea Sailer
Martin G Wanko
Klaus E. Kofler
Richard Kriesche
Nina Markart
…
Links:
https://www.editionkeiper.at/shop/produkt/kornblumen/
https://www.amazon.de/Kornblumen-Sigi-Faschingbauer/dp/3950251669
ILA - Heute ist Gestern ist Morgen (2008)
Abbildung einer Denkwelt – Kunstbuch.
Mit Beiträgen von: Nora Theiss, Anton Lederer, Franz Niegelhell, Eva Meran, Veronika Stabinger…
Verlag: Bibliothek der Provinz
ILA – Heute ist gestern ist Morgen
Abbildung einer Denkwelt - Kunstbuch
Verlag Bibliothek der Provinz 2008
20x15cm, 180 Seiten
ISBN 978-3-85252-961-5
1. Aufl. 29.10.2008
Mit Beiträgen und Betrachtungen von:
Nora Theiss
Anton Lederer
Franz Niegelhell
Eva Meran
Veronika Stabinger
Joachim J. Vötter
LICHTUNGEN - Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik (2007)
Ausgabe vom 12.6.2007.
Textbeitrag: „Prokrustes Couch“, Erzählung.
Herausgeber.: Dr. Markus Jaroschka
Lichtungen
Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik
Hrsg.: Dr. Markus Jaroschka
Ausgabe vom 12.6.2007
Textbeitrag: „Prokrustes Couch“, Erzählung
Link zu „Lichtungen“:
https://lichtungen.at/
VIA - Airportjournal (2006)
Kolumne "Textstattwerk“
SIE NANNTEN IHN DEN MEDIENKÜNSTLER - Hommage an Jörg Schlick (2006)
Erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 1. - 2. April 2006.
Mit Beiträgen von: Diedrich Diederichsen, Christian Nagel, Albert Oehlen, Christine Frisinghelli, Karola Grässlin, Mayo Thompson, Peter Weibel…
Herausgeber: Galerie & Edition Artelier, Graz...
Sie nannten ihn den Medienkünstler
Hommage an Jörg Schlick
Herausgeber: Galerie & Edition Artelier, Graz 2006
Erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 1. – 2. April 2006
Textbeitrag: „Pink Martini“
Weitere Beiträge von:
Georg Altziebler
Andi Beit
Gabriella Bleich-Rossi
Diedrich Diederichsen
Stefan Fauland
Elisabeth Fiedler
Christine Frisinghelli
Karola Grässlin
Christoph Gurk
Daniel Hafner
Axel Huber
Orhan Kipcak
Christian Nagel
Albert Oehlen
Monika Pessler
Elisabeth Schatz
Ralph Schilcher
Petra Schilcher
Mayo Thompson
Peter Weibel
Hörprobe
Link zu Artelier Contemporary:
BIN ICH GRAZER - Hinterhof Plus (2005)
Mit Beiträgen von: Thomas Ballhausen, Orhan Kipcak, Wolfgang Pollanz, Martin G. Wanko...
Herausgeber: Veronika Stabinger, Georg Schnitzer, Peter Umgeher...
Bin ich Grazer
Hinterhof Plus 2005
Herausgeber: Veronika Stabinger, Georg Schnitzer, Peter Umgeher, 208 S.
Textbeitrag / Erzählung: „Unterhund“.
Weitere Beiträge von:
Theo Anastasato
Thomas Ballhausen
Manuela Baumgartner
Petra Eckhard
Walter Felber
Franziska Fürnpasz
Willi Haider
Rene Hojas
Christof Huemer
Orhan Kipcak
Hedi Lusser
Matthias Piket
Rosa Pink
Wolfgang Pollanz
Eva Maria Stadler
Jörg Vogeltanz
Martin G. Wanko
POLENTA MAGENTA - Ein Tagebuch (2004)
Kunstbuch von Sigi Faschingbauer.
Mit Beiträgen von: Günter Brus, Ute Baumhackl, Andrea Sailer, Heimo Steps, Walter Titz, Maja Vidmar…
Verlag: Wieser Verlag, Klagenfurt
Polenta Magenta – Ein Tagebuch
von Sigi Faschingbauer
Wieser Verlag, Klagenfurt 2004, 146 S.
ISBN 3 85129 492 0
Textbeiträge:
„Der Polentaesser“, Erzählung
„Hier ist gar nichts“, Lyrik (Spontandichtung)
Auszug aus dem unveröffentlichten Roman „Genius Morbi“
Weitere Beiträge von:
Peter Annawitt
Ute Baumhackl
Günter Brus
Günter Eichberger
Max Gad
Roberto Grill (Photographie)
Freddy Hausegger
Werner Krug
Andrea Sailer
Heimo Steps
Walter Titz
Maja Vidmar
Martin G. Wanko
Lojze Wieser
Gerry Wruss
Uros Zupan
POLENTA MAGENTA - Ein Kunstkochbuch (2004)
Kunstbuch von Sigi Faschingbauer.
Mit Beiträgen von: Günter Eichberger, Max Gad (Mathias Grill), Maja Vidmar, Uros Zupan…
Verlag: Wieser Verlag, Klagenfurt
Polenta Magenta – Ein Kunstkochbuch
von Sigi Faschingbauer
Wieser Verlag, Klagenfurt 2004, 44 S., Spezialformat 63x48cm
ISBN 3 85129 493 9 – Auflage signiert und nummeriert von 101-500
ISBN 3 85129 494 7 – Sonderedition signiert und nummeriert von 1-100
Textbeitrag / Erzählung: „Abtabernakeln“.
Weitere Beiträge von:
Dieter Brasch
Günter Eichberger
Max Gad (Mathias Grill)
Roberto Grill (Fotographie)
Andrea Sailer
Maja Vidmar
Erika Vouk
Martin G. Wanko
Albert Winkler
Uros Zupan
ORTE ZUR KUNST - Intro-Graz-Spection (2004)
Eine Dokumentation über die Kulturarbeit der Intro-Graz-Spection, anlässlich des 15jährigen Jubiläums des Kunstvereines.
Mit Beiträgen von: Wolfgang Bauer, Günter Brus, Michaela Reichart, Thomas Trenkler…
Herausgeber: Christian Marczik für die IGS...
Orte zur Kunst
Eine Dokumentation über die Kulturarbeit der Intro-Graz-Spection
Eine Dokumentation über die Kulturarbeit der Intro-Graz-Spection, anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Kunstvereines, 178 Seiten.
Herausgeber: Christian Marczik für die IGS.
Präsentiert wurde das Buch im März 2004 im Kunsthaus Graz.
Redaktion: Christian Marczik, Gabi Gmeiner, Joachim J. Vötter
Lektorat: Gabi Gmeiner, Joachim J. Vötter
Textbeitrag: „In der Besenkammer“, Auszug der Erzählung.
Mit weiteren Beiträgen von:
Christian Marczik
Wolfgang Bauer
Ute Baumhackl
Martin Behr
Günter Brus
Günter Eichberger
Max Gad
Werner Fenz
Michaela Reichart
Thomas Rossacher
Walter Titz
Thomas Trenkler
Peter Wolf